Understatement
Nokias gut verarbeitetes Smartphone E51 passt auch in kleine Taschen, bietet aber unter der Haube aktuelle Funktechnik, Push-E-Mail und Busieness-Ausstattung, die wenig Wünsche offenlässt.
Nokias gut verarbeitetes Smartphone E51 passt auch in kleine Taschen, bietet aber unter der Haube aktuelle Funktechnik, Push-E-Mail und Business-Ausstattung, die wenig Wünsche offenlässt.
Das E51 nimmt man gerne in die Hand. Mit 13 Millimetern Dicke ist es etwas flacher als sein Vorgänger E50 und wirkt mit seinem zum Teil aus Metall bestehenden Gehäuse sehr stabil. Das wie ein klassisches Handy aussehende Smartphone fällt mit 115 Millimetern recht lang aus; die größere Fläche kommt der guten Wähltastatur mit den breiten, straffen Tasten und damit der Bedienbarkeit zugute. Zum Ablesen des kleinen QVGA-Displays (240 × 320 Pixel) braucht es wegen der oft winzigen Schrift gute Augen, im Sonnenlicht leidet die Lesbarkeit der transflektiven Anzeige kaum.
Anders als das Vorgängermodell funkt das E51 nicht nur in nahezu allen GSM-Netzen weltweit, es kommuniziert auch in europäischen und sogar in nordamerikanischen UMTS-Netzen. Beim Telefonieren bietet es eine sehr gute Sprachqualität; mit aktivierter Freisprechfunktion kommt man etwas dumpf, aber verständlich beim Gesprächspartner an. Mit einem SAR-Wert von 1,4 W/kg gehört das Mobiltelefon zu den starken Strahlern. Wer auf Nummer sicher gehen will, benutzt zum Telefonieren ein Bluetooth-Headset.
Die S60-Oberfläche (3rd Edition Feature Pack 1) des Symbian-Betriebssystems reagiert erfreulich zügig, Anwendungen brauchen zum Starten in der Regel weniger als eine Sekunde. Bei eingeschaltetem "Active Standby" stellt das Handy im Bereitschaftsmodus die sechs wichtigsten Anwendungen in einer Schnellstartleiste bereit und informiert über eingegangene Anrufe und E-Mails, Termine und WLANs in Reichweite. Als Smartphone besitzt das E51 sehr umfangreiche Organizerfunktionen: So merkt sich die Kontaktliste pro Namenseintrag nicht nur Rufnummern, E-Mail- und Postadressen, sondern etwa auch Firmenname, Position, Rufnummer des Assistenten oder Name des Lebenspartners – und erreicht damit den Umfang von Outlook-Kontakten. Die Aufgabenliste hat Nokia in die Kalenderfunktion integriert.
Die Anwendung Quickoffice zeigt Word-, Excel- und PowerPoint-Dateien an – bearbeiten kann man sie damit nicht –, auch gibt es einen PDF-Viewer und einen Zipper, der etwa an E-Mails angehängte Archive entpackt. Unter Teams findet man eine Arbeitsgruppenverwaltung inklusive Zugangsdaten zu Telefonkonferenzen oder gemeinsamen Weblink-Sammlungen. Selbst die Kartenanwendung Nokia Maps ist vorinstalliert, ein GPS-Empfänger fehlt dem E51 jedoch – zur Positionsbestimmung braucht es eine via Bluetooth angekoppelte GPS-Maus.
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Im Medien-Ordner stehen ein Musikplayer für die Formate AAC, M4A, MP3 und WMA – letzteres auch mit DRM – sowie ein Realplayer für 3GP und MPEG-4-Videos bereit. Ein microSD-Slot erkennt Wechselkarten bis vier GByte. Zum Kartentausch muss man die Akkufachklappe entfernen, braucht das E51 aber nicht auszuschalten. Das mitgelieferte Headset mit 2,5-mm-Klinkenstecker klingt bis auf etwas schwache Bässe ausgewogen. Über die 5-Kanal-Klangregelung lässt sich der Sound deutlich verbessern. Alternativ koppelt man zum Musikhören einen Bluetooth-Stereo-Kopfhörer an.
Die einfache 2-Megapixel-Kamera mit Fixfokus-Objektiv nimmt Bilder nur mit einer Auslöseverzögerung von mehr als einer Sekunde auf, ein Fotolicht fehlt. Die Ergebnisse sind nur mäßig scharf, mit stimmigen, etwas flauen Farben und wenig Artefakten. Doch stört der geringe Kontrastumfang – helle Flächen überstrahlen deutlich – und das bei wenig Licht extrem starke Bildrauschen. Die mit der Kamera aufgenommenen QVGA-Videos ruckeln wenig und bieten für ein Handyvideo gute Schärfe.
Zum Surfen eignet sich das Smartphone dank der schnellen Datendienste HSDPA im UMTS- und EGPRS im GSM-Netz besonders gut, selbst HSCSD ist noch vorhanden (3,6 KByte/s im Downlink, 2,9 KByte/s im Uplink). Der integrierte Webbrowser baut auch umfangreiche Seiten rasch auf, eine eingeblendete Mini-Darstellung hilft beim Navigieren. Auch als Funkmodem am Notebook überzeugt das E51 mit hohen Durchsätzen. Das handliche, flexible und schnelle Smartphone ist zudem mit rund 300 Euro recht preiswert. Für Geschäftskunden soll es noch im ersten Quartal eine kameralose Version geben. (rop)
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