Desinfec't 2022: Bootprobleme nach Windows-Update lösen

Seite 2: Workaround unter Windows

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Um loszulegen, benötigen Sie neben der alten ISO-Datei und einem USB-Stick, der an Ihren Rechner gesteckt ist, noch ein kleines Tool, das Sie direkt vom Server unseres Desinfec’t-Entwicklers herunterladen können. Damit statten Sie das ISO-Image mit dem kompatiblen Bootloader Grub 2.06 aus Ubuntu 22.04.1 aus, sodass Desinfec’t mit aktivem Secure Boot wieder startet. Der Workaround funktioniert unter Linux und Windows.

Das Tool Xdelta3 übernimmt den Patch-Prozess und bessert nur an den nötigen Stellen nach. Der Prozess dauerte bei uns mit einem USB-3.0-Stick nur rund eine halbe Minute.

Binden Sie als Nächstes die alte ISO-Datei von Desinfec’t 2022 als Laufwerk ein. Unter Windows 10/11 gelingt das in den Standardeinstellungen mit einem Doppelklick. An dieser Stelle kann aber ein DVD-Brennprogramm dazwischenfunken. In diesem Fall klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die ISO-Datei und wählen die Option "Öffnen" oder "Öffnen mit/Windows Explorer". Hat das geklappt, kopieren Sie den kompletten Inhalt des virtuellen DVD-Laufwerks in einen neuen Ordner auf der Festplatte.

Im Anschluss laden Sie den Boot-Patch herunter. Entpacken Sie alle Dateien aus dem BootPatch-Archiv in den Ordner mit den Desinfec’t-Dateien. Nun starten Sie den Patchprozess durch einen Doppelklick auf "BootPatch.bat". Erschrecken Sie nicht vor der auftauchenden Warnmeldung: Dabei handelt es sich um Windows Smart Screen. Das ist ein Cloud-basierter Schutzmechanismus, der Windows vor dem Ausführen unbekannter Dateien schützen soll. In diesem Fall ist es ein Fehlalarm. Über einen Klick auf "Weitere Informationen" können Sie die Option "Trotzdem ausführen" auswählen.

Nun beginnt der Patchvorgang, der die neue ISO-Datei "desinfect-202200-amd64-grub206.iso" mit aktualisiertem Bootloader erzeugt. Um den Prozess so effizient und den Patch so klein wie möglich zu halten, kommt das Befehlszeilenprogramm Xdelta3 zum Einsatz. Das Tool erstellt Differenzabbilder von zwei verschiedenen Versionen einer Binärdatei. Dafür analysiert es die alte ISO-Datei und verändert ausschließlich die Passagen, die den Bootloader betreffen. Die anderen Teile der Datei bleiben auch im neuen ISO-Image identisch. Das Befehlszeilenprogramm Xdelta3 macht diesen Prozess besonders effizient, und auch der Patch bleibt so klein, wie es geht.

Im Anschluss fragt ein Warnfenster der Benutzerkontensteuerung, ob Sie "Win32DiskImager" öffnen wollen. Bestätigen Sie diese Abfrage, damit sich das Tool öffnet und die aktualisierte Version von Desinfec’t 2022 auf dem angeschlossenen USB-Stick installieren kann. Dafür müssen Sie unter "Device" sicherstellen, dass der richtige Stick ausgewählt ist. Das erkennen Sie am Laufwerksbuchstaben. Klicken Sie auf "Write", wird der ausgewählte Datenträger ohne weitere Nachfrage überschrieben.

Ist der Schreibvorgang abgeschlossen, taucht der Stick unter Windows noch nicht auf. Das ist normal, keine Sorge. Nun müssen Sie den Computer vom Desinfec’t-Stick starten. Im Desinfec’t-Bootmenü wählen Sie einmalig den vorausgewählten Punk "in nativen Desinfec’t-Stick umwandeln" aus. Erst dann halten Sie einen vollwertigen Desinfec’t-Stick in der Hand, der auch Daten wie aktualisierte Virensignaturen speichert. Ohne die Umwandlung läuft Desinfec’t im schreibgeschützten Modus und kann keine Daten speichern. Erst nach der Umwandlung taucht der Stick unter Windows auf und Sie können auf die Datenpartition zugreifen. Taucht der Punkt "in nativen Desinfec’t-Stick umwandeln" nach der Konvertierung und einem Neustart noch mal im Desinfec’t-Bootmenü auf, ignorieren Sie den Eintrag und starten Sie Desinfec’t. Leider haben wir bislang keinen Weg gefunden, das abzustellen.