Die Birkenfelder Box: gemütliches Zuhause für LoRa-Gateways & Co. in der Wildnis

Seite 3: Die Box – ein Schaltschrank

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Schaltschränke gibt es in unterschiedlichen Größen, mit Hutschienen und Montageplatten. Wir haben letztere genommen, natürlich wetterfest in Schutzart IP64, also geschützt vor allseitigem Spritzwasser und staubdicht. Die herausnehmbare Montageplatte aus verzinktem Stahlblech hat den Vorteil, dass man das Innenleben komplett montieren kann, erst danach wird die Platte wieder ins Gehäuse eingesetzt.

Viel Platz für Geräte bietet dieser Schaltkasten als Korpus der Birkenfelder Box. Die Montageplatte ist herausnehmbar. Das Bild zeigt noch die erste Hardware-Version mit dem IOT Octopus.

So banal es klingt, es erfordert schon etwas räumliches Vorstellungsvermögen wie die einzelnen Geräte angeordnet werden. Steck- und Schraubverbindungen müssen bequem zugänglich sein, also Platz zum Rand haben. Das koaxiale Antennenkabel darf nicht geknickt werden, weil insbesondere Kabeltypen mit Luftdielektrikum (man erkennt sie meist an der Silbe "air" im Handelsnamen) solche Misshandlung übel nehmen und ihre elektrischen Werte irreversibel verändern. Als Faustregel gilt, dass der Biegeradius maximal so eng sein darf, dass er um eine Halbliter-Bierflasche herum passt. Auch zu fest angezogene Kabelbinder können Koaxkabel quetschen und beschädigen. Praktiker nehmen ein wenige Zentimeter langes Stück Wasserschlauch, schneiden es der Länge nach auf und legen es an möglichen Quetschstellen um das Antennenkabel.

Die Anordnung der Geräte haben wir zunächst auf einem Papierbogen entworfen und samt der Bohrlöcher eingezeichnet. Auch ein Radiergummi war dabei im Spiel. Dann wurde der Entwurf mit Klebestift auf der Montageplatte fixiert, die Löcher durch das Papier angekörnt und gebohrt. Das funktioniert deutlich sicherer als das Markieren unmittelbar auf dem glatten Blech. Das Papier wurde danach abgezogen und Klebstoffreste wurden mit einer Bürste unter fließendem Wasser entfernt.

In die Montagebohrungen haben wir Gewinde M4 geschnitten. So können die Geräte bei Bedarf demontiert werden, ohne die komplette Montageplatte auszubauen. Alternativ wären auch Blechschrauben möglich gewesen.

Solche Kabelverschraubungen halten Leitungsdurchlässe wasserdicht.

Die diversen Leitungen sind an der Unterseite des Kastens durch Kabelverschraubungen geführt. Dabei darf es ruhig die eine oder andere über den aktuellen Bedarf hinaus geben, denn später im Gelände mit dem Stufenbohrer nachzuarbeiten funktioniert eigentlich nur im Liegen. Und es ergibt sich ein weiteres Problem: Bohrspäne in der Werkstatt werden nach getaner Arbeit einfach zusammengefegt und entsorgt. In der Wildnis funktioniert das nicht, eine Plane zum Unterlegen wird gebraucht und mit etwas Pech fegt ein Windstoß das Plastik in die Natur. Apropros Natur: Die kann auch sonstige Überraschungen bereithalten. Unbenutzte Öffnungen laden Insekten zum Nestbau ein, müssen also z.B. mit einem Kabelstückchen verschlossen werden.

Das Antennenkabel haben wir fertig konfiguriert mit beidseitig montierten Steckern erworben. Die passen leider nur bei der unteren Preiskategorie durch die Kabelverschraubung. Hier kam eine flexible Gummitülle zum Einsatz, durch die der Gateway-seitige Stecker (SMA) passte. Zuerst den Stecker hindurchstecken, dann die Tülle in die Gehäuseöffnung einsetzen und – siehe oben – schön an die Bierflasche denken.