Leichte Wälzer

Seite 2: Thalia Oyo II

Inhaltsverzeichnis

Das etwas eckige Plastikdesign des Oyo II ist fast identisch mit dem des Vorgängers, mit 266 Gramm und beinahe quadratischem Format wirkt er klobig und schwer. Mit 2,8 GByte freiem Speicher gibts mehr Platz für Bücher, ein größerer Akku und ein schnellerer Prozessor sollen die größten Mängel des ersten Oyo beheben. Eine deutliche Verbesserung konnten wir jedoch nicht feststellen. Selbst als wir den Reader im Stromsparmodus in die Ecke legten, war der Akku innerhalb von ein, zwei Tagen leer, obwohl er eigentlich nur beim Blättern Strom verbrauchen sollte. Im Labortest brachten wir es nur auf 5200 Seiten.

Die Oberfläche reagiert träge, egal ob man sie über die mechanischen Tasten oder den Touchscreen bedient. Beim Blättern braucht der Oyo mit etwa zwei Sekunden sehr lange. Eingaben über die virtuelle Tastatur erscheinen mit einer Sekunde Verzögerung. In den Menüs sind viele Elemente für die Touch-Bedienung zu klein geraten und weil es keine Zurücktaste gibt, muss man immer wieder einen Umweg über den Startbildschirm gehen. Auch werden Rückstände der vorherigen Seite nicht immer restlos entfernt, und beim Öffnen großer Bücher und beim Ändern von Optionen stürzte das Gerät regelmäßig ab.

Der Thalia-Shop lahmt zwar genauso wie der von KNV, ist aber übersichtlicher, besser zu bedienen und üppiger bestückt; darüber hinaus hat er mehr Infos zu den E-Books parat. In der E-Book-Anzeige gibt es mehrere Schriftgrößen und Schriftarten, für PDFs stehen verschiedene Zoomstufen und die Option zur Auswahl, den Text für die Displaygröße neu zu umbrechen. Der eingebaute Webbrowser eignet sich zum gelegentlichen Abrufen der Nachrichten; Musik über den MP3-fähigen Musikspieler klingt dumpf und knackst unangenehm zwischen den Titeln.

Der 140 Euro teure iRiver HD Wifi hat ein tolles Display, reiht sich aber aufgrund der Software, Bedienung und dem schlecht implementierten Shop knapp hinter die vor einigen Ausgaben getesteten Reader Kindle, Sony Reader und Kobo Touch ein [1]. Der Oyo II kann nicht mithalten: Das Display ist ein ganzes Stück schlechter und die Software unfertig. Mit einem günstigen Preis kann der Oyo II anders als sein Vorgänger auch nicht mehr argumentieren: Mit 120 Euro liegt er über dem Einsteiger-Kindle (100 Euro), und wer einen Touchscreen möchte, bekommt für nur 30 Euro mehr ein deutlich besseres Gerät bei Kobo oder Sony.

  1. Achim Barczok, Lesen wie gedruckt, Sechs E-Book-Reader ab 60 Euro im Test, c’t 24/11, S. 84
E-Book-Lesegeräte
Modell Story HD Wifi Oyo II
Hersteller iRiver Thalia/Medion
Display-Technik / -Größe E-Ink / 9,1 cm × 12,2 cm (6 Zoll) Sipix (Touchscreen) / 9,1 cm × 12,2 cm (6 Zoll)
Display-Auflösung 1024 × 768 (212 dpi) 800 × 600 (167 dpi)
verfügb. Speicherplatz / Speicherslot 1,3 GByte / SDHC 2,8 GByte / MicroSDHC
Schnittstellen Mini-USB Micro-USB, 3,5-mm-Klinke
Schriftgröße1 1,8 bis 7 mm, 8 Stufen 2 bis 3,5 mm, 7 Stufen
Maße und Gewicht 19 cm × 12,5 cm × 1,1 cm, 200 g 15,3 cm × 12,5 cm × 1,2 cm, 266 g
Preis 140 € 120 €
1 Buchstabengröße: Versalien der Standardschrift in Epub

(acb)