Fest verbandelt

Der Hiptop 2 gefällt als Terminverwalter und E-Mail-Client für unterwegs, die Daten lassen sich auch über ein Web-Portal abrufen.

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Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Sven-Olaf Suhl

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Der Hiptop 2 gefällt als E-Mail-Client für unterwegs. Anbieter E-Plus nutzt für die Internet-Funktionen die Server der US-Firma Danger.

Wie schon beim ersten Hiptop, den E-Plus seit 2003 anbietet, läuft auch beim neuen Hiptop 2 der Zugriff zum Internet ausschließlich über die Server der US-Firma Danger. Deren Part ist es, Webseiten für die Darstellung auf dem Display des Hiptop 2 zu optimieren.

Hiptop-2-Kunden berechnet E-Plus für eine obligatorische Daten-Flatrate rund 20 Euro im Monat, die auf GPRS-Verbindungen zwischen diesem Endgerät und dem Danger-Server beschränkt ist. Darüber hinaus muss man beim Kauf eines Hiptop 2 eines von vier Paketangeboten für Sprachtelefonie hinzubuchen – zu einem Gerätepreis von 329,90 Euro kommen monatliche Kosten von insgesamt 45 Euro (siehe Tabelle).

Das Gehäuse des 13 cm breiten Hiptop 2 wirkt solide, Gummileisten an den Rändern sorgen für den sicheren Halt mit einer Hand. Viele Funktionen des Hiptop 2 sind dank der äußeren Bedienelemente wie Scrollrad (rechts) und Navigationstaste (links am Gerät) auch bei zugeklappter Tastatur zugänglich. Ein Dreh am Display gibt die darunter liegenden Tasten in QWERTZ-Anordnung frei.

Die Anwahl von Gesprächspartnern erleichtert das Adressbuch, das bis zu 2000 Kontakte fasst. Solange man das 184 Gramm schwere Smartphone ans Ohr hält, überzeugt es mit guter Sprachübertragung. Eine Freisprecheinrichtung ist vorhanden und sorgt für ausreichende Verständlichkeit. Hingegen quälen die Angerufenen hochfrequente Störgeräusche, wenn man den mitgelieferten Ohrhörer mit separatem Mikrofon nutzt.

Jugendliche nutzen das Gerät spontan als Spielkonsole und stören sich nicht an der mit 240 x 160 Pixeln mäßigen Auflösung des Displays mit 16 Bit Farbtiefe, das zum Spiegeln neigt. Bei unserem Testgerät war ein Spiel vorinstalliert.

Die eingebaute Kamera (640 x 480 Pixel) mit Fotolicht taugt für Schnappschüsse. Eine MMS-Funktion zu deren Versand fehlt dem Hiptop 2. Drahtlos-Schnittstellen wie IrDA oder Bluetooth vermissten wir ebenfalls.

Laut Danger sollen alle Hiptop-2-Geräte im Lauf des Jahres mit einem "update-over-the-air" Java-fähig werden. Erst dann kann der Hiptop 2 sein Potenzial als "Surfmaschine" voll ausreizen. Das automatische Umwandeln von Websites auf dem Danger-Server für die Darstellung auf dem Display funktionert derzeit nur mit reinen HTML-Seiten zufriedenstellend: Textinformationen werden mit rund 46 Zeichen je Zeile umbrochen, Hyperlinks bleiben aktiv. GIF-, JPEG- und PNG-Bilddateien skaliert der Server auf Handy-taugliche Größe und reduziert zugleich das zu übertragende Datenvolumen. Mit steigender Komplexität der Website sinkt allerdings die Chance auf deren korrekte Darstellung.

Pluspunkte sammelt der Hiptop 2 in seiner Funktion als Push-E-Mail-Client. Den Eingang von Nachrichten meldet das Gerät selbstständig, solange eine Verbindung zum Server besteht. Textinhalte angehängter PDF-Dateien oder Word-Dokumente setzt der Danger-Server analog zur Darstellung von Internetseiten um, in Dokumente eingebundene Bilder unterschlägt er jedoch. Mit der korrekten Umwandlung von Tabellen ist die Danger-Applikation ebenfalls überfordert. Außer zum E-Mail-Account von E-Plus lassen sich mit geringem Aufwand POP3-Zugänge zu anderen E-Mail-Konten konfigurieren.

Im Geschäftsleben verbreitete Excel- und Powerpoint-Dateien kann der Hiptop 2 nicht darstellen. Stiefmütterlich behandelt er auch Audiodateien wie MIDI oder WAV, die er nur bis zu einer Größe von 100 KByte verarbeitet. MP3- oder Videoformate kennt er gar nicht.

Sämtliche Inhalte des Hiptop 2 werden auf dem Portal www.eplus-hiptop.de, wo sich Neukunden zunächst anmelden müssen, gespiegelt. Fotos, E-Mail, Termine oder Kontakteinträge lassen sich so bequem am PC verwalten. Sobald eine GPRS-Verbindung besteht, erfolgt ein Datenabgleich zwischen Hiptop 2 und Webportal. Für dessen Zugangspasswort ist also strikte Geheimhaltung geboten. Beim Endgerät kann ein Datenschutzcode aktiviert werden.

Wer ein kompaktes Smartphone sucht, um unterwegs E-Mail zu lesen oder zu surfen, findet im Hiptop 2 einen intuitiv bedienbaren Begleiter für die Westentasche. Seit Ende Mai ist der Hiptop2 in nahezu identischer Form unter dem Namen Sidekick II bei T-Mobile erhältlich. Bis zum Jahresende hat T-Mobile die Volumenbeschränkung für dass Surfen mit dem Sidekick II aufgehoben. Der so entstandene Wettbewerb lässt auf weiter sinkende Preise und die Erweiterung der Fähigkeiten der Geräte hoffen. (ssu)


Hiptop 2
Smartphone mit fester Bindung an Dienstanbieter
AnbieterE-Plus, Tel. 0 18 03/17 71 77
MobilfunkGSM/GPRS Triband (900/1800/1900 MHz), im Flugzeugmodus abschaltbar
PreisEndgerät von 99,90 bis 329,90 EUR, nur mit E-Plus-Verträgen für Sprachtelefonie erhältlich. Minutenpakete Sprache zwischen 25 EUR (100 min.) und 90 EUR (500 min.)/Monat, Datenflatrate 19,95 EUR/Monat, Vertragslaufzeit 24 Monate, Studentenrabatt und befristetete Sonderangebote verfügbar