Einmal Bluetooth, zweimal Windows

Ich möchte eine Bluetooth-Tastatur von Logitech an einem PC mit zwei parallelen Windows-XP-Installationen einsetzen. Immer wenn ich das jeweils andere System boote, bekomme ich eine Fehlermeldung, die Bluetooth-Authentifizierung sei fehlgeschlagen und ich müsse eine neue Passphrase generieren. Gibt es einen Weg, in beiden Installationen denselben Schlüssel dauerhaft zu hinterlegen?

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Ich möchte eine Bluetooth-Tastatur von Logitech an einem PC mit zwei parallelen Windows-XP-Installationen einsetzen. Immer wenn ich das jeweils andere System boote, bekomme ich eine Fehlermeldung, die Bluetooth-Authentifizierung sei fehlgeschlagen und ich müsse eine neue Passphrase generieren. Gibt es einen Weg, in beiden Installationen denselben Schlüssel dauerhaft zu hinterlegen?

Das wird so leider nicht gehen. Der Knackpunkt ist der so genannte Link-Key. Der ist immer individuell für ein Kopplungspaar. Die Tastatur „sieht“ zwar, dass Ihr PC unter derselben Bluetooth-Device-Adresse mit ihr spricht, aber weil Sie ja für beide Betriebssysteme den Kopplungsvorgang auslösen müssen, werden unterschiedliche Link-Keys generiert. Wenn Sie dann das jeweils andere System laden, merkt die Tastatur, dass ihr Link-Key nicht mit dem des „anderen“ Betriebssystems übereinstimmt, und fordert eine neue Kopplung und damit eine neue Passphrase an. Es wird also erneut ein individueller Link-Key generiert und auf der Platte des PC gesichert. Die Link-Keys sind geheim, damit sie nicht von Unbefugten missbraucht werden können.

In einigen Fällen gibt es aber doch einen Ausweg: Es gibt Bluetooth-USB-Adapter, die sich gegenüber dem Betriebssystem alternativ als USB-Verbundgerät anmelden können. Dann kann zwar der Bluetooth-Stack nicht starten, aber eine Tastatur oder auch eine Maus, die man an einem solchen Dongle angemeldet hat, muss man nicht erneut anmelden, weil sich ein solcher Dongle den Link-Key selbst merkt; er bleibt also auch beim Booten mit dem „zweiten“ Betriebssystem unverändert.

Die Technik wurde eingeführt, damit man während des Startvorgangs mit einer Bluetooth-Tastatur zum Beispiel BIOS-Änderungen vornehmen oder per Boot-Manager die Boot-Partition auswählen kann. Später, nachdem das Betriebssystem gebootet hat, wird der Dongle mittels einer Software in den Bluetooth-Modus umgeschaltet. Bei vielen Dongles heißt das Programm HID2HCI, und es wird automatisch bei der Windows-Anmeldung gestartet. Wenn man es aus dem Autostart-Ordner entfernt und Windows anschließend neu startet, bleibt der Dongle als USB-Gerät geschaltet. In diesem Modus kann man beliebig zwischen verschiedenen Betriebssystemen wechseln, ohne die Tastatur erneut mit dem jeweiligen Bluetooth-Stack zu koppeln - weil die Stacks gar nicht erst starten.

Nachteilig ist daran, dass man die übrigen im Stack implementierten Bluetooth-Funktionen nicht nutzen kann. Wenn das in einer der beiden Windows-Installationen erforderlich ist, beispielsweise für die Handy-Synchronisierung oder für VoIP per Headset, dann legen Sie das Umschaltprogramm nur in der anderen still. Brauchen Sie die Bluetooth-Funktionen in beiden Systemen, können Sie sich auch einen zweiten Dongle zulegen und diesen nur im Bluetooth-Modus betreiben. Die Preise beginnen bei rund 15 Euro, sodass die zusätzliche Investition zu verschmerzen sein dürfte. (dz)