Energiedaten sammeln und Verbraucher steuern per Modbus
Für Wärmepumpe und Zwischenzähler findet man nicht immer auszulesende Schnittstellen. Häufig führt der einzige Weg zu den Daten über das Protokoll Modbus.

Es gibt die weithin sichtbaren Botschafter der Energiewende: Windkraft- und Photovoltaikanlagen, Wallboxen und die Außengeräte von Wärmepumpen sind kaum zu übersehen. Und es gibt die stillen, verborgenen Akteure, nur einem eingeweihten Kreis bekannt. Ein solcher ist das unscheinbare Protokoll Modbus, das seinen Ursprung im Bereich der Industriesteuerung hat. Erstmals veröffentlicht 1979 in Produkten der Marke Modicon. Mittlerweile gepflegt von einer Organisation namens "Modbus Organization, Inc.", in der Hersteller von Steuer- und Regelungstechnik aus der Industrie mitarbeiten. Speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) mit überschaubarer Rechenleistung, auf Englisch heißen sie Programmable Logic Controller (PLC), waren die ursprüngliche Domäne von Modbus. Das Protokoll ist daher aus heutiger Sicht nicht sonderlich ressourcenhungrig.
Weil Modbus lizenzkostenfrei eingesetzt werden darf und Hersteller die nötige Technik günstig einbauen können, hat es sich auch außerhalb von Industrieanlagen breit gemacht, eben auch in den schon genannten Geräten: Wechselrichter sprechen Modbus, Zwischenzähler aller Arten, Wallboxen, viele Wärmepumpen, Klima-Splitgeräte und selbst Durchlauferhitzer und Heizstäbe. Über Modbus bekommt man häufig heraus, was die Geräte produzieren oder konsumieren; manchmal kann man Funktionen auch über Modbus steuern oder Einstellungen ändern.
Wer die Energienutzung überwachen, visualisieren, steuern oder in eine Smart-Home-Umgebung einbinden will, kommt mit Wissen über Modbus und seine Spielarten deutlich weiter. Dieses Wissen liefert dieser Artikel zusammen mit praktischen Beispielen – fertige Rezepte für alle Szenarien können wir jedoch nicht anbieten, denn ohne Studium der Datenblätter der konkreten Komponenten kommen Sie nicht an die richtigen Werte.
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