FAQ: Tintentank, Laser, LED? Wir beantworten die häufigsten Fragen zu Druckern

Trotz Tablets und PDF-Dokumenten sind Tinten- oder Laserdrucker nicht wegzudenken. Auf dem Markt findet man viele verschiedene neue Techniken und Preismodelle.

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Von
  • Rudolf Opitz
Inhaltsverzeichnis

Tinten- oder Laserdrucker sind trotz digitaler Alternativen nicht wegzudenken. Wir räumen mit alten Vorurteilen auf und beantworten die häufigsten Fragen zu neuer Technik und undurchsichtigen Abo- und Preismodellen.

Mein HP-Drucker hat nur wenig zu tun, doch wenn ich ihn brauche, druckt er Text in Schwarz nur streifig, Farben dagegen sauber. Dass beim folgenden Reinigungsvorgang auch Farbtinte verloren geht, obwohl nur die Schwarz-Druckköpfe verstopft sind, ist ärgerlich. Kann ich das Verstopfen der Schwarzdüsen verhindern?

Heimdrucker von Canon und HP sind oft mit zwei Kombipatronen bestückt, die mit dem Druckkopf eine Einheit bilden: Eine enthält die Schwarztinte und die andere die drei Grundfarben Cyan, Magenta und Gelb. Die Schwarztinte besteht aus der Tintenflüssigkeit und festen Farbpartikeln (Pigmenten), die für gute Deckung bei Textdruck sorgen. Die Farbtinten enthalten nur flüssige Farbstoffe, aber keine festen Partikel. So lassen sich die Grundfarben für den Fotodruck besser mischen.

HP und Canon nutzen für den Tintendruck das Bubblejet-Verfahren, bei dem die Tinte in der Kammer vor der Düse erhitzt wird, bis eine Blase entsteht, die die Tinte aus der Düse auf das Papier schleudert. Danach muss die Kammer erst abkühlen. Um bei hohen Auflösungen noch zügig zu drucken, haben die Bubblejet-Druckköpfe sehr viele und sehr feine Düsen, alleine für Schwarz sind es oft 800 und mehr. Die festen Partikel der Schwarztinte verstopfen beim Antrocknen die feinen Düsen viel schneller und hartnäckiger als die nur aus Flüssigkeit bestehenden Farbtinten.

Um das Eintrocknen bei selten genutzten Druckern zu verhindern, gibt es einige Pflegemaßnahmen: Schalten Sie den Drucker stets über die Power-Taste aus und ziehen den Stecker erst, wenn die Mechanik zur Ruhe gekommen ist und alle Lichter aus sind. Der Drucker fährt die Druckköpfe beim Ausschalten auf eine Parkposition, die das schnelle Austrocknen verhindert. Tintendrucker sollten Sie daher wie das Betriebssystem Ihres PCs stets herunterfahren. Steht der Drucker sehr lange, hilft es, ihn einmal im Monat einen Düsentest drucken zu lassen. Dabei wird nur wenig Tinte verbraucht, aber jede Düse einmal angesprochen und durchgespült. Arbeitslose Drucker mögen kühle und dunkle Lagerplätze.

Kombipatronen mit integriertem Druckkopf gibt es für viele Drucker von Canon und HP. Die Köpfe enthalten sehr feine Düsen, die besonders beim Antrocknen der pigmentierten Schwarztinte schnell verstopfen.

Nach einem Windows-Update beziehungsweise nach Aktualisierung auf Windows 11 funktioniert das Drucken und Scannen von meinem Multifunktionsdrucker nicht oder Windows erkennt den angeschlossenen Drucker nicht mehr. Wie bringe ich den Drucker unter Windows 11 wieder zum Laufen?

Schon mit Windows 8 hat Microsoft ein Drucksystem eingeführt, das keine individuellen Treiber für jedes einzelne Modell mehr bereithält, sondern sogenannte Druckklassentreiber, die mit ganzen Druckerserien funktionieren. Sie stellen jedoch nur die wichtigsten Einstellungen bereit. Spätestens seit Windows 10 verschwanden mit jedem Update alte Funktionen aus dem Betriebssystem, was auch bei aktuellen Druckern oft zu Problemen führt. Besonders ältere Drucker erkennt Windows häufig nicht mehr oder meldet "keine Treiber verfügbar". Um den Drucker nach einem Windows-Update oder -Upgrade wieder zum Laufen zu bringen, können verschiedene Schritte helfen, die auch Microsoft empfiehlt:

Schalten Sie den Drucker aus und nach 30 Sekunden wieder an. Das aktiviert bei via USB verbundenen Geräten die Neuerkennung, der Drucker wird auf jeden Fall in den Bereitschaftsmodus versetzt. Wird der USB-Drucker weiterhin nicht erkannt, sollte man einen anderen USB-Port am PC versuchen. Mit dem Netzwerk verbundene Drucker brauchen zur Verbindungsherstellung und die anschließende Erkennung durch Windows etwas länger, bei per WLAN verbundenen Geräten kann das ein bis zwei Minuten dauern.

Wird der Drucker weiterhin nicht erkannt, auch nach Anklicken von "Gerät hinzufügen" in den Einstellungen unter "Bluetooth und Geräte/Drucker und Scanner" nicht, kontrollieren Sie, ob der Drucker im lokalen Netzwerk angemeldet und auffindbar ist. Leuchtet bei einer WLAN-Verbindung die blaue Wi-Fi-Leuchte dauerhaft? Bei Druckern mit Display: Meldet der Drucker unter Einstellungen, Netzwerk eine IP-Adresse (zum Beispiel 192.168.178.50)? Auf der Einstellungen-Seite "Drucker und Scanner" finden Sie auch eine Schaltfläche "Manuell hinzufügen". Wird der Drucker erkannt, wenn Sie dessen IP-Adresse direkt eingeben? Wenn Sie die IP-Adresse des Druckers anpingen – geben Sie dazu in der Eingabeaufforderung ping 192.168.x.y ein –, antwortet der Drucker oder gibt es Fehlermeldungen?

Stellt sich weiterhin kein Erfolg ein, schalten Sie den Drucker aus und entfernen Sie unter "Drucker & Scanner" alle Treiber, die auf Ihr Gerät hindeuten. Falls Sie herstellereigene Treiber und Software verwendet haben, deinstallieren Sie alles. Danach suchen Sie auf der Service-Website des Druckerherstellers nach dem aktuellen Windows-11-Installationspaket für Ihr Modell und installieren es. Falls keines für Windows 11 verfügbar ist, tut es auch eines für Windows 10 (64 Bit). Schalten Sie den Drucker erst ein, wenn das Installationsprogramm nach dem Drucker sucht oder Sie zum Anschließen auffordert. Möglicherweise gibt es nach erfolgreichem Beenden der Installation plötzlich zwei Treiber in der "Drucker und Scanner"-Liste von Windows, einer davon mit dem Anhängsel "(Kopie 1)". Dies ist der Treiber des Herstellers, der alle für den Drucker verfügbaren Einstellungen enthält. Der erste Treiber stammt von Windows und bietet nur Grundeinstellungen wie Druckausrichtung und Druckmodus (Schwarz oder Farbe) und bestenfalls noch die Druckqualität an.

Nach der Installation von Herstellertreibern taucht der Drucker häufig zweimal in der Liste der Drucker und Scanner auf. Der erste Eintrag stammt von Windows und seinem Druckklassentreiber, der zweite, mit "(Kopie 1)" gekennzeichnete ist der Treiber des Herstellers, der alle möglichen Einstellungen für den Drucker enthält.

Handelt es sich um einen sehr alten USB-Drucker, für den der Hersteller keine halbwegs aktuellen Treiber mehr anbietet, bleibt nur die manuelle Installation über "Manuell hinzufügen". Nach Angaben zur Schnittstelle folgt ein Auswahlmenü für den Druckertreiber mit zwei Fenstern: Links stehen die Hersteller, rechts die Druckermodelle. Die Modellliste ist zunächst eher kurz und wird wahrscheinlich Ihr Gerät nicht enthalten. Klicken Sie dann auf die Schaltfläche "Windows Update" darunter und warten Sie ab. Windows lädt die alte Treiberdatenbank des mit Windows XP eingeführten alten Drucksystems, das bisher weiterhin vorhanden ist. Das kann je nach Internetverbindung bis zu 20 Minuten dauern. Danach ist die Liste der Modelle gut gefüllt und die Chance stark gestiegen, Ihren Drucker zu finden. Falls nicht, versuchen Sie es mit dem Treiber eines ähnlichen Modells oder für eines der gleichen Serie.

Die Treiber gelten allerdings nur für den Drucker. Scanner von Multifunktionsgeräten werden von Betriebssystemen als separate Geräte behandelt, die eigene Treiber brauchen. Hier gibt es unter Windows zwei Möglichkeiten: Entweder das System erkennt den Scanner und installiert automatisch einen WIA-Treiber (Windows Image Acquisition) oder der Hersteller bietet für Ihr Modell noch einen 64-Bit-Scantreiber an. Gibt es nur noch 32-Bit-Versionen, bleibt nur der Ausweg, auf eine kommerzielle Scansoftware auszuweichen: VueScan von Hamrick Software enthält eine eigene Treiberbibliothek mit über 6000 Modellen und kostet in der Basic Version 25 Euro (nur Flachbett-Scanner), die 50 Euro teure Standard Version nutzt auch Dokumenteneinzüge. Eine Testversion gibt es zum Herunterladen – man muss also nicht die Katze im Sack kaufen.

Passender Treiber für Scanner​

Ein Satz Tonerkartuschen für meinen Laserdrucker kostet fast so viel wie das Neugerät. Bei Amazon habe ich nun Angebote für Billig-Toner gefunden, die nur einen Bruchteil des Originals kosten. Da bei einem Laserdrucker nichts vertrocknen und verkleben kann, sollten alternative Toner doch kein Problem sein, oder?

Weit gefehlt. Falsches Tonerpulver kann im Laserdrucker viel Sauerei anstellen: Da das Druckbild auf elektrostatischem Weg entwickelt und aufs Papier übertragen wird, müssen Größe und elektrostatische Eigenschaften der Tonerpartikel zum Gerät passen. Im schlimmsten Fall bleiben Tonerreste, die sonst nach jedem Druck in den Resttonerbehälter befördert werden, im Druckwerk und verschmutzen es nach und nach.

Wichtig ist auch der Schmelzpunkt des Toners, der nach dem Übertragen aufs Papier von der beheizten Fixierwalze mit dem Papier verschmilzt. Moderne Drucker arbeiten aus Energiespargründen mit niedrigeren Temperaturen und Schmelzpunkten. Ist letzterer bei Billig-Toner zu hoch, führt das nicht nur zu einer schlechten Deckung. Verbackene Tonerpartikel bleiben im Fixierer, verkleben ihn nach und nach und verschmieren das Druckbild. Dann bleibt in der Regel nur ein teurer Austausch der Fixiereinheit. Für den Kauf von Alternativ-Toner gelten dieselben Regeln wie für Tinten: Gute Hersteller achten sorgfältig auf passende Eigenschaften ihrer Produkte und garantieren auch dafür. Manches Billigschnäppchen aus China ist hingegen schon nach wenigen Monaten spurlos vom Markt verschwunden.


Ich würde für meinen HP-Drucker gerne ein Tinten-Abo abschließen, da ich nur wenig drucke und sich ein Tintentank-Modell für mich nicht lohnt. Jetzt habe ich aber gelesen, dass ein Instant-Ink-Abo zwingend eine Internetverbindung voraussetzt. Heißt das, dass ich ohne die nicht drucken kann und alle meine Druckaufträge auf einem Cloudserver landen?

Nein, wenn Sie bei HP ein Instant-Ink-Abo abschließen, erhalten Sie spezielle Instant-Ink-Patronen, die ihren Tintenstand an den HP-Server melden, wenn Ihr Drucker mit dem Internet verbunden ist. Für die Abrechnung übermittelt der Drucker außerdem die Anzahl der gedruckten Seiten, nicht aber den Inhalt. Der mit Instant-Ink-Patronen bestückte Drucker arbeitet auch, wenn er keinen Internetzugang hat, muss aber mindestens einmal im Monat Kontakt mit dem Server aufnehmen. Wenn der Drucker nicht erreichbar ist, erhalten Sie kurz vor der Rechnungserstellung von HP eine Mail mit der Bitte, den Drucker mit dem Internet zu verbinden. Auf ähnliche Weise verfahren auch die anderen Druckerhersteller, die Tinten-Abos anbieten.

Leider kombiniert HP Instant Ink gerne mit dem Clouddienst HP+ und der App HP Smart. Die App funktioniert nur mit einem HP+-Konto und überträgt zumindest alles, was Sie scannen, auf Server in den USA. Die HP-Service-Webseite bietet allerdings auch ein Offline-Paket mit der HP-Scan-Software an, mit der man auch offline scannen kann. Durchsuchbare PDFs erhalten Sie aber nur über den HP+-Clouddienst oder Sie schaffen sich eine eigene OCR-Software (Optical Character Recognition) an.


Warum kosten Drucker mit nachfüllbaren Tintentanks das Dreifache eines normalen Druckers mit Patronen? Die Mehrkosten für die eingebauten Plastiktanks und das Schlauchsystem können doch nicht derart hoch sein.

Tintentankdrucker mit hohen Reichweiten von 6000 Seiten und mehr sind für Kunden mit hohem Druckaufkommen ausgelegt. Daher müssen auch Papiertransport und Druckköpfe größere Druckaufträge verkraften, ohne gleich zum Garantiefall zu werden. Dazu kommen Vorrichtungen wie ein schnell wechselbarer Tintenauffangbehälter, der die Tinte bei der Erstbefüllung und bei Reinigungsvorgängen speichert.

Der Hauptgrund für die hohen Gerätepreise ist aber der geringe Preis der Tinte: Am Verkauf günstiger Patronendrucker verdienen die Hersteller nur sehr wenig, was sie durch hohe Patronenpreise ausgleichen. Bei Tintentankmodellen entfällt diese Einnahmequelle. Außerdem gehört zum Lieferumfang eines Tintentankdruckers mindestens eine Tankfüllung Tinte, die für rund 6000 Druckseiten reicht. Patronendruckern liegen in der Regel nur Starterpatronen mit wenig Inhalt bei. Der Kunde muss also bald nachkaufen. Rechnet man zum Beispiel großzügig mit einer Patronenreichweite von 400 Seiten und einem Preis von 20 Euro pro Patrone, würde das bei 6000 Seiten pro Tankfüllung bedeuten, es würden 15 Patronen im Gegenwert von 300 Euro mitgeliefert. Rechnet man dies mit ein, ist der Preis für ein Tintentankmodell sogar günstig.


Da ich empfindlich auf Feinstaub und Ozon reagiere, ĂĽberlege ich, statt eines Laserdruckers einen LED-Drucker anzuschaffen. Ich habe gelesen, LED-Drucker wĂĽrden im Unterschied zu Laser-Modellen kein Ozon produzieren. Stimmt das?

Nein, denn die Bezeichnungen "Laser" und "LED" stehen nur fĂĽr die Technik, die zum Belichten der Fototrommel benutzt wird. Bei Laserdruckern schreibt ein ĂĽber einen Drehspiegel umgelenkter Laserstrahl das zu druckende Bild zeilenweise auf die Bildtrommel, bei einem LED-Drucker ĂĽbernimmt diese Aufgabe eine LED-Zeile. Ozon entsteht nicht beim Belichten, sondern bei der Erzeugung der Hochspannung von 5 bis 15 Kilovolt, die zum Laden der Trommel, des Tonerpulvers, des Papiers und bei Farbdruckern des Transferbandes gebraucht wird. Das passiert sowohl in Laser- als auch in LED-Druckern.

Sowohl Laser- als auch LED-Drucker verwenden eine elektrostatisch geladene Fototrommel, die an belichteten Stellen ihre Ladung verliert. Laserdrucker belichten sie mittels eines Laserstrahls, den ein rotierender Spiegel zeilenweise ĂĽber die Trommel fĂĽhrt. Bei LED-Druckern ĂĽbernimmt eine LED-Zeile die Trommelbelichtung.

Wenn dieses elektrostatische System richtig funktioniert, entsteht nur wenig Ozon und es tritt auch kein Tonerpulver aus. Bedenklicher und meist für den typischen Lasergeruch beim Drucken verantwortlich sind Nanopartikel, die beim Erhitzen des bedruckten Papiers in der Fixiereinheit entstehen. Die Größe dieser Teilchen beträgt nur ein Tausendstel eines Tonerpartikels. Sie entstehen sowohl bei Laser- als auch bei LED-Druckern. Daher sollte man solche Drucker nur in gut belüfteten Räumen oder separaten Druckerräumen auf Dauer betreiben. Wenn Sie auf geringe Emissionen Wert legen, achten Sie beim Gerätekauf auf das Umweltzeichen "Blauer Engel" und das aktuelle Vergabekriterium DE-UZ 219. Hersteller dürfen nur Modelle mit dem Blauen Engel bewerben, die diese Vergabekriterien einhalten, wozu auch Obergrenzen für Emissionen von Nanopartikeln und Ozon gehören.

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