Gehäuse aus dem 3D-Drucker – wasserdicht und lichtdurchlässig

Wir zeigen, wie sie Elektronikgehäuse entwerfen, die sich auch unter Wasser einsetzen lassen, und dann erfolgreich drucken.

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Explosionsdarstellung eines Gehäuses aus dem 3D-Drucker.
Lesezeit: 13 Min.
Von
  • Dominik Laa
Inhaltsverzeichnis

Wer Gehäuse selbst entwirft und ausdruckt, kann seinen gestalterischen Vorstellungen Raum geben. Richtig angegangen sind solche Hüllen sogar wasserdicht und lassen dennoch Licht durch – praktisch für Leuchtobjekte im Garten oder Unterwasserlichter für Aquarium, Badewanne oder Pool.

Mit den Standardeinstellungen für den 3D-Drucker kommt man dabei aber meist nicht weit: Zwischen den einzelnen Materialschichten, die der Kopf aufträgt, bilden sich winzige Lücken, durch die das Wasser eindringen kann. Deshalb ist es wichtig, dass die einzelnen Bahnen und Schichten beim 3D-Druck möglichst gut miteinander verschmelzen werden, um diese Lücken zu schließen.

Kurzinfo
  • Elektronik-Gehäuse selbst entwerfen und in 3D drucken
  • Druckparameter und Tricks für wasserdichte Gehäuse
  • Kabeldurchführungen gegen Spritzwasser abdichten

Checkliste

  • Zeitaufwand: 3–5 Stunden
  • Kosten: etwa 3 bis 10 Euro
  • 3D-Druck: einfache Objekte aus festem und flexiblem Material
  • Entwerfen: einfache Objekte mit CAD

Material

  • Filament fest (PET-G, ABS, PLA) und weich (etwa Primalloy, Ninjaflex)
  • Acrylglas transparent oder farbig oder ähnliches Material, optional
  • Schrauben M3, in passender Länge fürs Gehäuse, alternativ Holzschrauben
  • Muttern M3, falls keine Holzschrauben benutzt werden
  • Klebstoff Sekundenkleber, Kunststoffkleber, Zwei-Komponenten-Kleber, optional
  • Zwei-Komponenten-Kunstharz zur optionalen Oberflächenbehandlung
  • Kabeldurchführungen je nach Kabelstärkein der passenden Größe, optional

Werkzeug

  • CAD-Software
  • FDM-3D-Drucker bevorzugt mit Vorschubmotor direkt am Druckkopf
  • Schraubendreher
  • Schleifpapier Körnung 120 oder 240
  • Pinsel für Beschichtung, optional

Dieses Problem wird durch die Wahl eines passenden Extrusion-Multiplier oder Flussfaktors in der Slicer-Software minimiert. Dieser Faktor gibt an, wie viel Filament beim Druck tatsächlich durch die Druckspitze (Nozzle) gepresst wird, bezogen auf den Standardwert von 100 Prozent, mit dem die Software (Slicer) bei der Druckvorbereitung rechnet. Erhöht man diesen, tritt mehr Material aus der Düse als der Slicer eigentlich berechnet hat, die einzelnen Schichten und Materialbahnen überlappen deutlich mehr und verschmelzen besser miteinander (siehe unten). Durch diese Veränderungen sehen gedruckte Objekte im Allgemeinen zwar nicht mehr so gut aus, da das Material etwas unkontrolliert hervorquillt, aber das Werkstück wird dafür zuverlässig wasserdicht.

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