Große Bildschirme für die private Fanmeile
Wer die Fußball-EM daheim genießen möchte, besorgt sich noch schnell das nötige Equipment. Helle Beamer und große Fernseher sind gerade besonders preiswert.

(Bild: TCL)
Private Public Viewing macht viel Spaß am großen Fernseher oder mit einem hellen Beamer. Riesenfernseher gibt es derzeit im Angebot, lichtstarke Beamer ebenfalls. Wir zeigen, worauf Sie bei der Ausstattung des privaten Public Viewing achten sollten und mit welcher Hardware Sie die Spiele empfangen können.
Große Fernseher
Wer die EM an einem großen Fernseher bejubeln möchte, kann jetzt noch schnell zuschlagen, denn die Preise für Smart-TVs sind niedrig wie nie. Auch die günstigen Smart-TVs haben eingebaute Tuner für DVB-S2/C/T2 sowie Apps für die Mediatheken von ARD und ZDF. Damit ist man bereits gut für die EM gerüstet. Sie sollten auch nach Geräten aus dem Vorjahr Ausschau halten: Die sind oft deutlich billiger, aber nicht wesentlich schlechter als vergleichbare brandneue Modelle. OLED-TVs fallen in den ersten Monaten regelmäßig auf fast die Hälfte ihres Ausgangspreises.
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Bei den LCD-TVs fällt der Nachlass nicht ganz so krass aus, da diese meist günstiger starten. Aber auch hier bekommt man 55-Zöller mit 1,40 Meter Diagonale nach einiger Zeit um ein Drittel günstiger. 75-Zöller mit 1,90 Meter Diagonale gibt es bereits ab 750 Euro, 85-Zöller mit 2,15 Meter Diagonale für unter 1000 Euro – in beiden Fällen sind das natürlich keine High-End-Geräte.
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Bei TVs mit Flüssigkristalldisplay können Sie auch zum heruntergesetzten Ausstellungsstück greifen, sofern dieses keine Kratzer oder Ähnliches zeigt. Bei OLED-TVs raten wir dagegen dringend vom Kauf eines Vorführgeräts ab. Die Händler versetzen die TVs in den Ausstellungsräumen in einen möglichst hellen, leicht übersteuerten Zustand und führen die bei OLEDs nötigen Reinigungszyklen nicht regelmäßig durch. Deshalb werden solche Geräte eher Schatten im Bild durch eingebrannte Demovideos zeigen. Fürs Fußballfest empfehlen sich gerade im unteren Preisbereich ohnehin LCDs, da diese heller leuchten und ihre Bildqualität für den EM-Einsatz ausreicht.
Sie sollten sich allerdings nicht vom niedrigsten Preis verführen lassen, sondern überlegen, wofür Sie den Fernseher später nutzen wollen: Soll er im Wohnzimmer stehen, kann ein Riesendisplay den Raum ganz schön erschlagen, denn ausgeschaltet ist das TV ein großes schwarzes Loch. Es gibt zwar Maßnahmen dagegen, etwa Bildschirmschoner mit Kaminfeuer oder Aquarium, aber zum einen sind die nicht jedermanns Sache und zum anderen benötigen die großen Schirme für die vermeintlichen Schoner eine Menge Energie. Für OLED-TVs verbieten sich solche Bildschirmschoner wegen der Einbrenngefahr.
Latenzen beim Empfang minimieren
Streaming auf der privaten Fanmeile
Abstand halten
In den meisten deutschen Wohnstuben liegen zwischen Sofa und TV-Bildschirm etwa 3,50 Meter. Für diesen Abstand empfehlen sich TVs mit 1,40 Meter Bilddiagonale, also 55 Zoll. Der ergonomische Sitzabstand zum Fernseher entspringt der Überlegung, dass man den Bildinhalt mit zwei bis drei Augenbewegungen erfassen kann, ohne den Kopf zu bewegen. Bei der Berechnung hilft folgende Faustformel:
Betrachtungsabstand [m] = 2,5 · Displaydiagonale [m]
Wer gern Kinofilme auf dem TV schauen möchte, sollte auf satte Farben und hohe Kontraste achten, also beispielsweise Quantenpunkte für die Farbsättigung und Local Dimming im Backlight. Angaben dazu findet man entweder im Datenblatt oder bei Preisvergleichern wie Geizhals. Wer das TV auch fürs schnelle Gaming nutzen will, braucht ein 120-Hertz-Panel und spezielle Ausstattungsmerkmale wie automatisch reduzierte Latenzen (ALLM). Unter den besonders preiswerten Geräten finden sich viele 60-Hertz-Displays, denen es zudem an der nötigen Spitzenleuchtdichte etwa für HDR-Inhalte im Dolby-Vision-Format mangelt.
Lichtstarke Beamer
Richtig groß wird das Fußballbild erst mit einem Projektor. Der sollte ausreichend lichtstark sein, denn viele Spiele der Deutschen Mannschaft beginnen um 21 Uhr, also noch vor Sonnenuntergang. 3000 Lumen helle Beamer mit Full-HD-Auflösung gibt es ab 400 Euro mit LCD- oder DLP-Technik (Digital Light Processing) und herkömmlichen Halogenleuchten. Projektoren mit LED-Lampen sind deutlich teurer oder entschieden zu lichtschwach. Für Fußball reichen preiswerte Geräte aus, sie liefern aber keine Heimkinoqualität. So zeigen sie meist eher matte Farben, erzielen kein sattes Schwarz, berechnen keine Zwischenbilder – und ihre Lüfter machen ordentlich Radau. Das stört nicht beim Fußballgucken, nervt im ruhigen Wohnzimmer aber enorm.
Manche Nutzer könnten sich auch am sogenannten Regenbogeneffekt stören: Die Projektion von DLP-Beamern zerfällt in die nacheinander auf die Leinwand geworfenen RGB-Teilbilder, wenn man den Kopf schnell zur Seite bewegt oder aus den Augenwinkeln auf die Leinwand schaut. Sie sollten, wenn möglich, vorab bei Freunden oder eben gleich nach dem Online-Kauf prüfen, ob Sie dafür anfällig sind. Viele Zuschauer werden den Effekt nicht wahrnehmen. Wir haben beispielhaft drei lichtstarke Projektoren herausgesucht, die für unter 500 Euro lieferbar sind und mit DLP-Technik (Acer und Optoma) beziehungsweise LCD-Technik (Epson) arbeiten.
Lichtstarke Beamer (3 Bilder)

(Bild: Optoma)
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Projektionsflächen
Als Leinwand kommen Tücher infrage, etwa fest gespannte Sonnensegel vor einer Wand. Auch einfarbige Rollos aus dem einschlägigen schwedischen Möbelladen eignen sich als Projektionsfläche. Professionelle Leinwände mit 100 Zoll Diagonale (2,20 m Breite) und 16:9-Format gibt es im Online-Handel ab etwa 100 Euro. Der sogenannte Gain, in dem die Leinwände das Licht zum Publikum bündeln, sollte nicht unter 1 liegen, für draußen gern etwas darüber. Draußen empfiehlt es sich zudem, die Leinwand seitlich mit dunklen Tüchern abzuhängen oder noch besser mit dem Beamer unter ein Vordach, einen Carport oder Ähnliches zu ziehen. Ungeschützt hängende Projektionsflächen sind dem Wind ausgesetzt, da sind Störungen vorprogrammiert.
Empfangsbereit
Die TV-Signale kommen mobil im Stream auf den Großbildschirm. ARD und ZDF übertragen sämtliche Spiele der deutschen Mannschaft und die Halbfinale sowie das Finale im Free-TV. Die unverschlüsselten TV-Signale empfängt man klassisch per Satellit, Kabel oder Antenne, beispielsweise mit einem kompakten DVB-T2-Receiver. Außerdem kann man sie mit einer Internetverbindung als IP-Datenstrom per App mit preiswerten Zuspielern wie einem HDMI-Stick streamen. Für den großen Fernseher benötigt man keine externen Zuspieler, denn der hat die Tuner bereits eingebaut und hält auch diverse Streaming-Apps bereit. Rechtzeitig vor dem Start der EM werden wir die Verzögerungen messen, die auf den unterschiedlichen Empfangswegen anfallen.
Streamingsticks und Receiver
Für den Empfang der TV-Signale eignet sich am besten eine Satellitenschüssel, weil sie die TV-Signale am schnellsten auf den Bildschirm holt. Wer keine Schüssel besitzt oder einfach mobil sein will, nutzt stattdessen einen DVB-T2-Receiver. Das DVB-T2-Signal ist vor allem in Ballungsräumen empfangbar. Ob Sie im DVB-T2-Empfangsgebiet wohnen, erfahren Sie etwa beim Empfangscheck von DVB-T2 HD.
Gute DVB-T2-Receiver mit eingebautem Irdeto-Modul bekommt man ab etwa 45 Euro, passive Stabantennen für 10 Euro. Ist der Empfang zu schwach, kann eine aktive Antenne helfen. Den Receiver schließt man per HDMI an den Fernseher oder Beamer an. Das Irdeto-Modul benötigt man für die Entschlüsselung der Privatsender von ProSiebenSat1 und der RTL-Gruppe; für ARD und ZDF reicht auch ein Receiver ohne ein solches Modul.
Alternativ zum DVB-Empfang bieten sich Streaming-Sticks wie ein FireTV oder ein Apple TV an, die ebenfalls per HDMI am Display hängen. Dann brauchen Sie nur noch ein stabiles WLAN-Signal für den Empfang des IP-Datenstroms, schon kann die private Fanmeile starten.
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(uk)