Heimtrainer-Generator selbstgebaut
Hüftnah abgelagerte Energie kann man beim Radfahren in Schweiß umwandeln oder mit dem Fahrrad-Generator Strom daraus machen. Für 60-Watt-Beleuchtung reicht das.
- Heinz Behling
Der Mensch ist im Stande, einiges zu leisten. Nicht nur auf geistigem und kulturellem Gebiet, sondern auch im physikalischen Sinne: Laut Wikipedia liegt die Dauer(bewegungs)leistung eines erwachsenen Durchschnitts-Menschen bei 100 Watt. Mit entsprechendem Training kann er auf dem Fahrrad über eine Stunde lang etwa 440 Watt erreichen und für wenige Sekunden sogar 910 Watt. Das sind Leistungswerte, mit denen sich so manches Elektrogerät versorgen ließe: zum Beispiel ein Fernseher, der Ventilator, der den schwitzenden Radfahrer kühlt, Ladegeräte für Akkus oder die Beleuchtung auf dem Campingplatz. Und nebenbei wird man Pfunde los. Daher kam die Idee, mit Hilfe eines Fahrrads einen Generator anzutreiben und so Strom zu erzeugen. Die ganze Generator-Anlage sollte zusammenklappbar und leicht zu transportieren sein.
Der technische Aufwand ist relativ bescheiden: Ein Fahrrad (mit 26- bis 28-Zoll-Rädern) besitzen die meisten ohnehin. Dazu kommt noch ein Rolltrainer aus dem Sportmarkt, auf dem der Drahtesel aufgebockt wird. Ein Elektro-Fahrradmotor als Stromgenerator, ein paar Teile aus dem Baumarkt und ein wenig Elektronik machen daraus dann ein Kraftwerk.
- Rollentrainer zum Generatorhalter umbauen
- Fahrradmotor als Generator einsetzen
- Drehstrom in Gleichstrom umwandeln und stabilisieren
Checkliste
- Zeitaufwand: 2 bis 3 Stunden
- Kosten: etwa 200 Euro (ohne Fahrrad)
- Metallbearbeitung: einfache Bohrarbeiten
Material
- Fahrrad-Rollentrainer z. B. In’Ride 100 von Decathlon
- Fahrrad-Vorderradmotor 36 Volt, 250 Watt Drehstrom
- Drehstrom-Brückengleichrichter DB 25-12 zum Beispiel Conrad Best.-Nr. 160559 – 62
- Laderegler 36 v/5 A zum Beispiel DC XL4015E1
- Balkenschuh 100 mm × 140 mm zum Beispiel Hornbach Art.-Nr. 797239 Reichelt Best.-Nr. MBR 1545CTE3 VIS
- 2 Feingewinde-Muttern M12 × 1,25
- 2 Schrauben M10 × 40
- 10 Muttern M10
- 2 Schrauben M12 × 100
- 2 Muttern M12
Beleuchtung ohne Elektronik
Falls Sie nur eine einfache Beleuchtung haben möchten, können Sie sich die Elektronik sogar sparen und einfach drei 12-Volt-Halogenlampen an einem langen Kabel in Reihe schalten und mit einer Wicklung des als Drehstromgenerator arbeitenden Fahrradmotors verbinden. Die Helligkeit dieser Lichterkette schwankt zwar je nach Trittgeschwindigkeit des Energieerzeugers mehr oder weniger. Nach ein paar Trainingsdurchgängen ist man jedoch in der Lage, eine relativ konstante Drehzahl zu halten. Übrigens: Falls Sie eine gemütlich stimmungsvoll glimmende Beleuchtung möchten, können Sie eine 230-Volt-Glühbirne direkt anschließen. Die leuchtet sanft mit orange-gelbem Licht, bringt aber keine blendende Helligkeit.
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