IDE oder ATA?

Ich wüsste gern, wie man den Anschluss für gängige Festplatten korrekt bezeichnet. Im Internet findet man zwar einige Informationen dazu, aber auch widersprüchliche. So sagen die einen, dass ATA nur eine andere Bezeichnung für IDE ist, es ansonsten aber keine Unterschiede gibt. Die anderen meinen, dass durch ATA das Protokoll, mit dem die Daten über die Leitungen transportiert werden, definiert wird und dass IDE dagegen den Anschluss der Laufwerke wie Pinbelegung, Stecker, Kabel und elektrische Signale definiert. Sie trennen somit strikt IDE und ATA voneinander. Was stimmt denn nun?

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Von
  • Boi Feddern

Ich wüsste gern, wie man den Anschluss für gängige Festplatten korrekt bezeichnet. Im Internet findet man zwar einige Informationen dazu, aber auch widersprüchliche. So sagen die einen, dass ATA nur eine andere Bezeichnung für IDE ist, es ansonsten aber keine Unterschiede gibt. Die anderen meinen, dass durch ATA das Protokoll, mit dem die Daten über die Leitungen transportiert werden, definiert wird und dass IDE dagegen den Anschluss der Laufwerke wie Pinbelegung, Stecker, Kabel und elektrische Signale definiert. Sie trennen somit strikt IDE und ATA voneinander. Was stimmt denn nun?

ATA ist als jĂĽngere Bezeichnung heute auch die umfassendere, sodass man ihr als Oberbegriff generell den Vorzug geben sollte. IDE steht fĂĽr Integrated Disc (Drive) Electronic. Der Begriff kam auf, als die Elektronik von MFM-/RLL-Controller-Steckkarten auf die Laufwerke selbst verlagert wurde. ZurĂĽck blieb auf dem Mainboard ein IDE-Hostadapter, der letztlich den ISA-Bus per Flachbandkabel zu den Controllern auf den Platten fĂĽhrte. Die IDE-Spezifikation umfasst folglich sehr wohl Hard- und Software- respektive Protokoll-Spezifikationen.

Der Begriff ATA tauchte erstmals (übrigens etwa gleichzeitig mit E-IDE, also Enhanced IDE) in Verbindung mit CD-ROM-Laufwerken auf, die statt des teuren SCSI-Anschlusses nun auch mit dem sehr preiswerten IDE-Interface ausgestattet wurden. Hier kam in der Tat vor allem ein neues, vom Harddisk-Betrieb abweichendes Kommunikations-Protokoll ins Spiel. Enhanced IDE dominierte allerdings weiterhin bei den Festplatten/Hostadaptern - „enhanced“ bringt halt den Fortschritt viel werbewirksamer an den Kunden: Und in der Tat beseitigte E-IDE erhebliche Schwachstellen von IDE (512-MByte-Grenze, mehr als zwei Platten, schnellere Transfer-Modi). ATA steht für AT-Attachment, wobei AT von „Advanced Technology“ herrührt, also dem IBM PC AT mit 80286-Prozessor und 16-bittigem ISA-Bus, dem Nachfolger des PC XT (eXtended Technology, 8-Bit-Systembus, 8088). ATA und IDE beschreiben also weder vom Namen noch von der Technik her etwas grundsätzlich Verschiedenes, aber spätestens mit Serial-ATA hat sich IDE doch in Hard- und Software-Details so weit von seinen Ursprüngen entfernt, dass der neuere Begriff ATA angebrachter erscheint. (boi) (boi)