IR-Fotografie: Schneller Objektivtest auf Hotspots und Vignettierung (Update)
Wer Infrarotfotos machen möchte, benötigt neben Infrarotfiltern vor allem ein Objektiv, das auch in diesem Lichtbereich sauber abbildet. Wir zeigen, wie Sie Objektive vor dem Kauf einfach und schnell auf Hotspots testen können.
- Ralph Altmann
in Hotspot ist ein runder heller Fleck in der Bildmitte, der sehr viel mehr stört (und auch schwieriger zu entfernen ist), als eine Vignettierung. Letztere wirkt sich meist durch einen sanfte Helligkeitsabnahme in Richtung der Bildränder aus, was sogar die Bildwirkung unterstützen kann – und deshalb manchmal künstlich zugefügt wird. Ein Hotspot ist dagegen relativ deutlich von der Umgebung abgegrenzt, seine Stärke und Größe hängen von der Blende und von der Brennweite ab.
Der Hotspot in der Bildmitte ist deutlich zu sehen
(Bild:Â Ralph Altmann)
Ein teures Markenobjektiv ist keine Gewähr für Hotspot-Freiheit. Der Effekt entsteht durch die Vergütung der Glasoberflächen und vervielfacht sich mit der Anzahl der Linsen. Eine besonders hochwertige Vergütung kann für die IR-Fotografie sogar von Nachteil sein. Die dünnen Vergütungsschichten minimieren durch Interferenz Lichtreflexionen und sorgen so für eine größere Lichtdurchlässigkeit, sind aber meist nur für den sichtbaren Lichtbereich optimiert. Bei den langen Wellen des Infrarotlichts wirken sie gerade noch, wenn das Licht senkrecht durch die Linse fällt, also aus der „Bildmitte“ kommt. Schräg von den Seiten einfallendes IR-Licht wird dagegen nicht mehr beeinflusst und wie von einer unvergüteten Linse teilweise reflektiert. Das Resultat sind die gefürchteten hellen oder – bei Farb-Infrarotfotos – andersfarbigen Flecken in der Bildmitte. Bei den Tests zum Artikel über Infrarotfotografie im aktuellen Heft der c’t Digitale Fotografie zeigten eine ganze Reihe von Objektiven mehr oder weniger ausgeprägte Hotspots. Deshalb suchten wir eine Methode, um solche Fehler schnell und einfach, möglichst sogar vor dem Kauf direkt beim Fotohändler, erkennen und bewerten zu können.
Die Lösung
Die Lösung besteht in einer Kombination aus Streuscheibe und IR-Passfilter, die per Adapterring vor das zu testende Objektiv geschraubt wird. Die Streuscheibe schnitten wir aus dem weißen, durchscheinenden Schaumstoff, der in vielen Filterverpackungen als Stoß- und Klapperschutz liegt, passend zum Filter. Dieser ist ein 1000-Nanometer-Filter mit 77 mm Durchmesser (Heliopan RG 1000), passt also auch auf dicke Objektive.
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