Im Test: Günstiger Resin-3D-Drucker Elegoo Mars

Seite 3: Druck-Ergebnisse

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Die Qualität des Druckes kann man im Vergleich zu anderen Druckmethoden in diesem Preissegment – sprich dem Plastikschmelzverfahren oder FDM – durchaus als Quantensprung bezeichnen: Oberflächen, Kanten und Überhange lassen keine Wünsche übrig, Supportmaterial löst sich sehr einfach vom Druck, kopierte Teile sind von der Form her vom Original mit bloßem Auge nicht zu unterscheiden. Sogar Gewinde werden perfekt produziert.

Die Auflösung ist gigantisch – 0,047mm in X/Y-Richtung und hinunter bis zu 0,01mm an der Z-Achse sind Werte, von denen FDM-Drucker nur träumen können. Auch die mechanischen Eigenschaften sind sehr gut: Die Objekte sind nach dem Aushärten (je nach verwendetem Harz) sehr fest und weisen gleiche Eigenschaften in X-, Y- und Z-Richtung auf; die horizontalen Schichten machen sich da nicht mehr bemerkbar.

Teststücke aus dem Resin-3D-Drucker Elegoo Mars (5 Bilder)

Der nur wenige Zentimeter hohe Turm als Teststück nach einer beigelegten Beispieldatei dürfte manchen Make-Leserinnen und Lesern bekannt vorkommen ...
(Bild: Dirk Herrendoerfer)

Der größte Problemverursacher bei der Arbeit mit Harzdruckern ist das Harz. Das Harz selber und seine Dämpfe sind reizend und können schwere allergische Reaktionen hervorrufen. Haut- und Augenkontakt sollte mit dem Harz oder dem zur Reinigung verwendeten Alkohol auf jeden Fall vermieden werden. Der Drucker sollte auch nur in gut belüfteten Räumen benutzt werden.

Beim Umgang mit Resin-Druckern ist unter anderem Atemschutz Pflicht.

(Bild: Dirk Herrendoerfer)

Bleibt eine Verunreinigung auf dem FEP-Film, kann es bei nachfolgenden Drucken zu Problemen mit der Haftung des Harzes auf der Bauplattform kommen. Das führt zu einem fehlgeschlagenen Druck und meist zu noch mehr Verunreinigung im Harz und auf dem FEP-Film. Diese Verunreinigungen sind mitunter sehr schwer zu sehen, da kleine Perlen vom harten Harz oft immer noch transparent sind.
Der FEP-Film selbst kann auch zu Problemen führen, da er relativ schnell Kratzer oder gar Beulen bekommen kann. Dies sind normale Benutzungserscheinungen und der FEP-Film ist mit etwas Aufwand selbst austauschbar.

Probleme mit der Software oder dem Drucker selber sind beim Test nicht aufgetreten.

Für die weniger als 300 Euro, die der Drucker zurzeit kostet, ist uns nichts besseres auf dem Markt bekannt, was die Druckqualität angeht. Ob man lieber kleiner und mit Harz oder größer und mit Filament in 3D druckt, hängt natürlich auch von den eigenen Projekten ab, aber auch im FDM-Segment gibt es zu diesem Preis nur wenige interessante Alternativen.

Der Drucker hat im Test einen sehr guten Eindruck hinterlassen, die Materialien ebenfalls. Einzig der Geruch des Harzes und des Alkohols bei der Reinigung sowie die notwendige Schutzausrüstung haben den Spaß etwas gemindert – nicht aber das Druckergebnis, das ist hervorragend. ()