Interview: Simon Schaupp über den Widerstand gegen Überwachung am Arbeitsplatz

Der Arbeitssoziologe Simon Schaupp hat monatelang unter prekär Beschäftigten gearbeitet, die minutiös überwacht wurden. Im Interview deckt er Hintergründe auf.

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Moritz Reichartz

(Bild: Moritz Reichartz)

Lesezeit: 14 Min.
Inhaltsverzeichnis

c’t: Herr Schaupp, Sie haben als Soziologe in Ihrem Buch "Technopolitik von unten" unter anderem Plattformunternehmen untersucht. Dazu haben Sie als Fahrradkurier mehrere Monate Essen ausgeliefert und in der Montagelinie einer Maschinenbaufabrik gearbeitet. Haben Sie wie Günter Wallraff in seinem Buch "Ganz unten" undercover recherchiert?

Simon Schaupp: Ich habe die Arbeitskontrolle durch Algorithmen ethnografisch untersucht. Ethnografisch heißt, wissenschaftlich und nicht journalistisch. Das war nicht undercover und ich habe mir nicht das Gesicht geschminkt. Alle, die ich bei ihrer Arbeit beobachtete, wussten, dass ich das als Wissenschaftler mache.

Wo ziehen Sie die Grenze zwischen legitimer Arbeitskontrolle und illegaler Überwachung?

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