Know-How: Backup-Strategien für Linux-Desktops

Seite 2: Wiederherstellung und Learnings

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Im Ernstfall stellen Sie zuerst das Abbild wieder her. Nachdem Ihr System wieder startet, aktualisieren Sie mit dem Desktop-Backup-Programm noch Ihre persönlichen Daten.

Was dann noch fehlt, sind die Apps, die Sie seit dem letzten Komplettbackup installiert haben. Doch zumindest eine Liste der Anwendungen können Sie vor der Havarie per Kommandozeile erstellen. Folgende Befehle zeigen für APT (Debian, Ubuntu & Co.), Flatpak und Snap die installierten Programme an:

apt list --manual-installed
flatpak list --app 
snap list

Der apt-Aufruf listet sogar nur die von Ihnen selbst installierten Pakete auf. Packen Sie die für Sie notwendigen Befehle in ein Skript und erzeugen Sie damit innerhalb Ihres Home-Verzeichnisses eine Datei mit der Liste Ihrer installierten Anwendungen. Ein Beispielskript für Ubuntu finden Sie online. Das Skript lassen Sie regelmäßig von Cron aufrufen oder starten es vor jedem Backup. Duplicati und Vorta übernehmen das für Sie. Nach Wiederherstellung des Datenträgerabbildes und Einspielen der Home-Sicherung füttern Sie den Paketmanager mit der Liste, um die fehlenden Anwendungen und Pakete nachzuinstallieren.

Sie können eine Havarie aber auch als befreienden Neustart begreifen. Mit der Zeit sammeln sich auf Computersystemen mitunter viele Altlasten. Wenn Sie der einzige User auf Ihrem Computer sind und nur schnöde Desktopanwendungen wie Firefox, LibreOffice und Gimp verwenden, warum nicht einfach das Linux-System neu installieren? Bei Ubuntu oder Fedora ist eine Neuinstallation vermutlich schneller, als Rescuezilla für eine komplette Wiederherstellung zu bemühen. Anschließend nur noch persönliche Daten und Programme einspielen und schon haben Sie ein frisches und dennoch vertrautes System zur Hand.

(ktn)