Linux-/BSD-Kommandozeile: Prozessüberwachung und -kontrolle mit top, htop & Co.
Administratoren müssen unter GNU/Linux und BSD den Überblick über aktive Prozesse und Ressourcen behalten. Wir zeigen, wie das mit einfachen Mitteln klappt.
- Michael Plura
Anwender und Admins benötigen regelmäßig tiefergehende Informationen über die auf einem GNU/Linux- oder Free/Net/OpenBSD-System laufenden Prozesse. Sie müssen identifizieren, welche Prozesse die CPU besonders beanspruchen und abgestürzte und eingefrorene Programme ausfindig machen, um diese gezielt beenden zu können.
Für die Systemüberwachung und Prozessverwaltung gibt es viele (auch grafische) Werkzeuge, die beim Durchforsten und Aufräumen der Prozess-Liste helfen. Aber diese sind gerade auf Servern oder Appliances wie Firewall/Router oder NAS nicht immer verfügbar. Hier helfen unter GNU/Linux und den unixoiden Betriebssystemen klassische Werkzeuge wie ps
und kill
. Im Bereich Systemmanagement leisten umfangreichere Kommandozeilen-Programme wie top
und dessen zahlreiche Weiterentwicklungen aber deutlich mehr. top
und einige Derivate dessen stellen wir in diesem Artikel vor und erklären die grundlegende Bedienung anhand kleiner Praxisbeispiele.
Baremetal-Tools
Vor dem Einsatz von top
und seinen komfortableren Abkömmlingen lohnt zum Einstieg ein kurzer Blick auf die Baremetal-Tools, über die jedes Unix oder unixoide Betriebssystem verfügt. Allen voran steht das bereits erwähnte ps
, das eine Momentaufnahme aller laufenden Prozesse anzeigt. Je nach gewünschten Informationen geben ps fax
oder ps aux
diese aus. Unix-typisch fängt der Spaß aber erst richtig an, wenn man ps
mit weiteren kleinen Tools kombiniert: Zusammen mit grep
sucht man etwa nach bestimmten Prozessen. Die eckigen Klammern oder der grep -v grep
-Hack schließen den grep
-Prozess von der Liste aus: