Mastodon statt Twitter: Was Sie beim Wechsel beachten müssen

Seite 3: Erster Eindruck und Einstellungen

Inhaltsverzeichnis

Wer sich mit Twitter auskennt, wird sich in der Bedienung von Mastodon schnell zurechtfinden. Kurzmeldungen heißen dort Tröts oder Toots statt Tweets und dürfen 500 statt 280 Zeichen lang sein – auch wenn der betreffende Knopf in der just erschienenen Version 4.0 von Mastodon von "Tröt!" auf "Veröffentlichen" umbenannt wurde. In Toots lassen sich Links, Videos, Bilder oder Audio-Dateien einbetten. Sie können Toots, anders als Tweets, nachträglich editieren. Toots lassen sich zudem mit einer Warnung versehen, wenn Sie Inhalte enthalten, die emotional belastend sein könnten. Sie werden dann zunächst unscharf angezeigt und erst scharfgestellt, wenn man draufklickt. Wenn Sie in mehreren Sprachen posten, sollten Sie die Sprache mit angeben. Das hilft Screenreadern bei der Ausgabe.

Das Äquivalent eines Retweets nennt sich Boost. Bei Mastodon können Sie nicht per Zitat auf andere Posts reagieren. Das ist eine bewusste Entscheidung. Sie soll ungesunde Diskussionensverläufe verhindern, wie sie bei Twitter bei dieser Form der Reaktion mitunter entstehen.

In der Web-Oberfläche zeigt Mastodon per Default ausschließlich die Toots von Personen an, denen Sie folgen. Über die Navigationsleiste rechts wechseln Sie zur lokalen Timeline, die alle Posts von Nutzern Ihrer Instanz enthält, sowie zur Föderierten Timeline, durch die alle Nachrichten aller Instanzen rauschen, die Ihre Instanz kennt. Dort findet sich auch der Punkt "# Entdecken" mit Beiträgen, Hashtags und Nachrichten, die aktuell auf der eigenen Instanz eine große Rolle spielen. In der Navigationsleiste finden Sie auch Direktnachrichten, Favoriten, Lesezeichen und Listen.

In den Einstellungen unter "Profil" sollten Sie ein Profil- und ein Hintergrundbild hochladen sowie die Biografie ausfüllen – gerne mit #Hashtags Ihrer Interessen. So werden Sie auf Verzeichnissen wie fediverse.info/explore/people gefunden. Es hat sich außerdem eingebürgert, dass neue Nutzer sich mit einem Beitrag mit dem Hashtag #neuhier oder #newhere vorstellen. Wenn Sie ein Blog oder eine andere unabhängige Webpräsenz haben, können Sie sich selbst "verifizieren". Setzen Sie dazu von dieser Website aus einen Link zu Ihrem Mastodon-Profil:

<a rel="me" href="https://mastodon.
  social/@johoo">Mastodon</a>

Verlinken Sie dann in Ihrem Mastodon-Profil diese Webseite.

Weitere wichtige Ersteinstellungen: Sie sollten versuchsweise unter "Erscheinungsbild/Erweitertes Webinterface verwenden" ein Häkchen setzen. Das aktiviert eine Bedienoberfläche, in der Sie mehrere Spalten mit Inhaltefeeds nebeneinander anordnen können. Unter "Import und Export/Import" können Sie die mit Debirdify erzeugten CSV-Dateien mit Ihren Kontakten importieren. Wen gibt es sonst noch so im Netz der Netze? Bei mastodir und Trunk finden Sie thematische Verzeichnisse mit Mastodon-Profilen.

Die Original-Weboberfläche von Mastodon funktioniert gut. Sie können sie auf allen gängigen Plattformen auch als Progressive Web App installieren. Daneben gibt es auch Apps für Android und iOS sowie eine Reihe von Drittanbieter-Apps, etwa Metatext oder Toot! auf iOS und Tusky auf Android. Pinafore ist eine sehr schlichte und flotte Progressive Web App. Über die Apps hinaus gibt es ein recht breites Sortiment an Anwendungen und Werkzeugen rund um Mastodon.