Praxis: So gelingen besondere Fotos mit dem 50-mm-Objektiv

Architektur-, Street-, Porträtfotografie: Dass Sie mit einer einzigen 50-mm-Festbrennweite ihren gesamten Urlaub eindrucksvoll festhalten, zeigt T.A. Hoffmann.

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Praxis: So gelingen besondere Fotos mit dem 50-MM-Objektiv

Schöne Bemalungen verzieren in Varanasi oft die bröckelnden Fassaden. ISO 1600 | f/5.6 | 1/64 s

Lesezeit: 11 Min.
Von
  • Torsten Andreas Hoffmann
Inhaltsverzeichnis

Einschränkung oder Chance? Unser Autor Torsten Andreas Hoffmann war nur mit einer 50-Millimeter-Brennweite in Indien unterwegs und musste komplett umdenken. Welche Vor- und Nachteile das sogenannte Normalobjektiv hat, zeigt er in seinem Erfahrungsbericht.

Ich bin es gewohnt, mit Zoombrennweiten einen großen Brennweitenbereich von 16 Millimetern bis 280 Millimetern mit meiner Ausrüstung nahtlos abzudecken. Als Künstler der Leica Galerie Frankfurt wusste ich zwei Tage vor einer Indienreise nicht wie mir geschah: Plötzlich drückte mir der Chef persönlich eine M Monochrom mit dem Leica Summicron 1:2 / 50 mm in die Hand und bat mich, damit in Indien zu fotografieren. Es war nicht einmal mehr genug Zeit, Kamera und Objektiv zu versichern. Sollte ich mich jetzt eher freuen oder eher bangen?

Umdenken angesagt: Eine Festbrennweite schränkt nicht sein, sie zwingt den Fotografen nur, sich intensiv mit seinem Motiv auseinanderzusetzen.

Im indischen Varanasi (früher Benares) angekommen, bemerkte ich, so minimalistisch ausgerüstet, vor allem erst einmal, was alles nicht mehr ging: Heranholen von entfernteren indischen Sadhus (bunt gekleideten Bettelmönchen) – Fehlanzeige; die völlig heruntergekommene Architektur mit Weitwinkel erfassen – geht nicht. Und dort: Eine indische Kuh versperrt eine ganze Gasse, ein Fall für die 100er Brennweite. Doch ich hatte nur das 50er und fotografiere dennoch mit dem Plan später einfach einen Ausschnitt zu wählen. Dieses Foto musste einfach geschossen werden. Erst später begriff ich, dass ich hätte einfach näher herangehen können – zoomobjektivverwöhnt.

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