Richtig falsch fotografieren

Mit seiner experimentellen Herangehensweise erzielt der Fotograf Cyrill Harnischmacher verblüffende Bildergebnisse. Im Workshop verrät er, wie Sie am besten gegen die gängigen Fotoregeln verstoßen und sich kreativ über Konventionen hinwegsetzen.

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Lesezeit: 19 Min.
Von
  • Cyrill Harnischmacher
Inhaltsverzeichnis

In der Fotografie gibt es Grenzen, die nur selten überschritten werden. Das sind die ungeschriebenen Gesetze des fotografisch Richtigen. Oft spiegeln die sich in Kommentaren zu Bildern wieder: "Der Horizont ist schief", "Du darfst den Horizont nicht mittig platzieren", "Das Motiv ist angeschnitten", "Die Schärfeebene stimmt nicht", "Das Bild ist verwackelt", "Versuche es mal mit Rauschreduzierung", "Der Kontrast ist zu hoch", "Überbelichtet", "Unterbelichtet", et cetera.

Die Kritik ist bei vielen Bildern gar nicht mal unberechtigt. Versuchen wir doch ständig diese Ideale zu erreichen. Dabei werden wir in allen Bereichen durch technische Hilfsmittel unterstützt. Autofokus, Belichtungsmessung, TTL-Steuerung, Programmautomatiken, Stative und Bildstabilisatoren. Alle diese – zugegebenermaßen praktischen Dinge – lassen uns kaum Spielraum, aus den gewohnten Bahnen auszubrechen. Der erste Schritt zu mehr Freiheit beim Fotografieren ist also, alle Automatiken abzuschalten und die Kamera komplett manuell zu bedienen.

Anders als die Malerei konnte sich die Fotografie nie ganz von den technischen Gegebenheiten lösen. Auch ist der Prozess der Bildentstehung in der Fotografie wesentlich kürzer und ein Eingreifen während der Arbeit schwerer möglich. Das verlangt vom Fotografen, die gestalterische Arbeit eher in Richtung Konzeption und Vorbereitung der Aufnahme zu verlegen. Was allerdings den künstlerischen Möglichkeiten keinen Abbruch tut, sondern eben nur eine andere Herangehensweise erfordert.

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