Smart Home: Herstellerunabhängig und flexibel mit Open Source betreiben
Wer auf freie Firmware und lokale Verarbeitung setzt, muss etwas mehr forschen und einrichten, gewinnt aber ungemein viel Freiheit. Ein Ăśberblick.
- Jan Mahn
Hand aufs Herz: Sind Sie wirklich zufrieden mit Ihrer Hausautomation oder gibt es Ecken, die schon lange nerven? Oder haben Sie die vernetzten Geräte bisher im Baumarktregal liegen gelassen, weil die Erfahrungen von Freunden und Verwandten allzu abschreckend waren? Oder gehören Sie gar zu denen, die das ganze vermeintlich smarte Gelumpe irgendwann wütend abgerissen und durch ausgenommen dumme Technik ersetzt haben?
Vielleicht haben wir da etwas für Sie: zunächst die beruhigende Nachricht, dass Sie nicht allein sind, wenn Sie frustrierende Erlebnisse auf dem Weg zum vernetzten Heim gemacht haben. Die meisten machen eher früher als später die bittere Erfahrung, dass das Zusammenspiel mit Geräten verschiedener Hersteller zur Qual werden kann und dass manch Anbieter nur an die Vernetzung gedacht hat und keine Werkzeuge zum Automatisieren anbietet.
An der bescheidenen Nutzererfahrung gekaufter Hardware haben einige Firmen jahrelang hart gearbeitet. Einerseits sind da Hersteller mit bekannten Markennamen. Bei denen ist das "Netflix-Prinzip" eine auf der Management-Etage etablierte Strategie. Dahinter steckt die Idee, dass man mit einmaligen Verkäufen von Hardware nichts verdienen könne und man Kunden stattdessen zu Monatsabos überreden müsse. Mehrwert im Abo, das verkaufte Gerät ist nur Mittel zum Zweck. Die Heizungssteuerung Tado zum Beispiel ist mit 69,99 Euro für einen Thermostaten schon im oberen Preisbereich, beherrscht einige simple Automationen aber nur, wenn man 2,99 Euro im Monat abdrückt. Die Telekom möchte 2,95 Euro im Monat sehen, um auch Geräte, die per Homematic IP und Zigbee angebunden sind, in das Komplettpaket MagentaZuhause zu integrieren. Bosch vermietet Speicherplatz für Videos der Überwachungskameras für 2,99 Euro im Monat.
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