Schreibkursus
Lange Zeit legte man der Kundschaft Smartphones vor die FĂĽĂźe, die einfach alles konnten - aber wenig richtig. Die neue Generation will es besser machen.
- Daniel LĂĽders
Lange Zeit legte man der Kundschaft Smartphones vor die Füße, die einfach alles konnten – aber wenig richtig. Die neue Generation will es besser machen.
Offenbar haben die Hersteller verstanden, was die Kundschaft will: Telefonieren, Messaging und ein wenig Multimedia, denn immer mehr Touchscreen-Geräte sind auf diese Anwendungen zugeschnitten. Anstatt länger mit hochgezüchteten PDAs zu konkurrieren, suchen sich die Smartphones von heute eine Nische, in der die drei oben genannten Fähigkeiten den Ausschlag geben. Andere Anwendungen wie Office oder Entertainment treten eher in den Hintergrund, fliegen aber nicht ganz raus.
Durch diese Konzentration hat sich die hier getestete Klasse der Touchscreen-Smartphones endlich von ihren Eltern, den PDAs und Handys, abgehoben. Gebrauchte man PDAs oft nur für Adressen, Termine und Multimedia und Handys hauptsächlich für Telefonie und SMS, erweisen sich Touchscreen-Smartphones als erste Wahl für Messaging – und zumindest die Kernaufgaben von PDA und Handy erledigen sie ganz ordentlich.
Im Unterschied zu Desktop-Computern, die mit immer besserer Rechenleistung, Grafik sowie mehr Speicher angeboten werden, bleiben aktuelle Smartphone-Modelle in puncto CPU, Grafik und Speicherausstattung meist in der Leistungsklasse ihrer Vorgänger. Für Messaging, MP3 und Telefonie genügt diese Ausstattung, auch spart sie Akkustrom. Für manche Spiele bräuchte man zwar mehr Leistung; doch hier haben Mobil-Konsolen den PDAs mit besserer Hardware längst das Wasser abgegraben. Für Office-Arbeiten eignen sich Notebooks wegen des größeren Bildschirms und der Tastatur ohnehin besser.
Sieben der acht getesteten Touchscreen-Smartphones laufen unter Windows Mobile. Palm OS und Linux sind in dieser Geräteklasse praktisch vom Markt verschwunden. Einzig das M600i von Sony Ericsson bereichert das Testfeld noch mit Symbian OS. Mit der Windows-Mobile-Nutzergruppe wächst das bislang überschaubare Software-Angebot. Weil die Software-Ausstattung nun bei fast allen Geräten weitgehend gleich ist, kann der Interessent die Hardware auf der einen Seite besser einschätzen, auf der anderen Seite fehlt die Vielfalt.
Die Touchscreen-Smartphones sind kleiner als die Vorgänger, aber immer noch nicht so winzig wie Handys. Mit den Geräten verkleinerten sich auch die Displays: 4-Zoll-VGA-Bildschirme sind verschwunden, stattdessen bauen die Hersteller 3-Zoll-Displays mit der geringen Auflösung von 240 × 320 Pixel ein. Diese reichen für Messaging, PIM und kleine Webseiten. Fotos aber sehen auf diesen Displays meist verpixelt aus.
Gut getippt
Für E-Mail und für auf PDAs zugeschnittene Webseiten (beispielsweise über www.pda-surftipps.de) reicht die GPRS-Übertragungsrate mit typisch etwa 5 KByte/s Durchsatz, die alle Aspiranten schaffen. Das schnellere Mobilfunknetz UMTS (etwa 30 bis 40 KByte/s) muss her, wenn der Handy-PDA als Funkmodem Daten ans Notebook schickt. Hierfür bleiben drei Kandidaten übrig (Palm Treo 750v, Sony Ericsson M600i und T-Mobile MDA Vario II). Den bei Mobilgeräten noch seltenen UMTS-Turbo HSDPA findet man nur beim Vario II, der als einziger auch Videofonie beherrscht.
Tasten sind wieder in: Fünf der Geräte erleichtern die Tipparbeit mit Volltastaturen (iPAQ hw6915, Treo 750v, M600i, MDA Vario, MDA Vario II). Eines bringt nur ein Zahlenfeld mit (Asus P525). Die Tastatur erleichtert nicht nur das Messaging, sondern löst zusammen mit zusätzlichen Steuertasten den Touchscreen in vielen Situationen als Eingabemöglichkeit ab, doch gelegentlich bleibt er willkommen, beispielsweise zur schnellen Programmselektion mit dem Fingernagel.
Die acht Mobiltelefone funken auf allen vier GSM-Frequenzen und bringen Bluetooth-Kurzstreckenfunk mit. Auch WLAN hat sich mittlerweile durchgesetzt: Bis auf drei (Treo 750v, M600i und MDA Compact II) klinken sich die Smartphones in WLAN-Netzwerke ein. Für Internet-Telefonie reicht das allerdings noch nicht, denn bei fast allen hapert es an der ordentlichen Audio-Hardware. Allein das P525 bildet die Ausnahme: Asus hat es bereits für VoIP vorbereitet und legt sogar Client-Software bei. Eines von ihnen, das HP iPAQ hw6915, wertet auch GPS-Signale aus und eignet sich damit auch als Navi-Gerät.
Asus P525
Asus hat sich bei seinem ersten Smartphone für eine Kreuzung aus PDA und Handy entschieden: Das P525 besitzt ein Nummernkeyboard und einen Touchscreen. SMS-Tippern mag das entgegenkommen, E-Mail-Fans dürften sich am T9-System stören.
Was der P525 bei der Texteingabe vermissen lässt, macht er bei der Menü-Bedienung wieder wett. Durch eine Kombination aus Windows-Menü- und OK-Taste erübrigt sich die Stiftbedienung in den meisten Fällen. Schnell schätzt man auch die Task-Manager-Taste, mit der man fix zwischen den verschiedenen laufenden Programmen hin- und herschaltet.
Als eines der wenigen Smartphones auf dem Markt bringt das P525 Software für Internet-Telefonie mit. Mit der Skype-Anwendung führt man per WLAN günstige Telefongespräche übers Internet. Die Einrichtung und Konfiguration klappt weitgehend problemlos, und die Sprachqualität kann sich hören lassen – übrigens auch per Mobilfunk.
Als Funkmodem taugt das Asus-Smartphone nicht – per Bluetooth klappt die Verbindung zwar, aber beim Datentransfer zickt das P525: Es weigert sich, Daten hin und her zu schleusen.
Die Freude über die Autofokus-Kamera vergeht schnell, denn trotz des aufwendigen beweglichen Linsensystems bleiben die geknipsten Bilder unscharf und blass. Da hätte sich Asus den zusätzlichen Stromverbrauch besser gespart und eine billigere Fixfokus-Fotoknipse für MMS & Co. eingebaut.
Eine als Visitenkartenscanner deklarierte Funktion extrahiert Daten von Kontaktkärtchen, um sie dann in der Adress-Applikation abzuspeichern. Das klappt aber passabel bis schlecht. Aufnahmen von besonders kunstvoll verzierten Visitenkarten mit farbigem Hintergrund liefern meist nur Wirrwarr, doch Karten im Standard-Layout kann das Programm gut entziffern. Die Zuordnung der Informationen zu den richtigen Feldern klappt jedoch nur selten.
Der Musikplayer des P525 spielt warme Bässe und gefällige Mitten. Das Liedgut hört sich wegen schwacher Höhen etwas dumpf an, aber der Equalizer behebt dieses Defizit spielend.
HP iPAQ hw6915
Im Vergleich zu den anderen Aspiranten im Test erscheint das HP iPAQ hw6915 wie ein Klotz. Immerhin ist auch der Bildschirm groß: Er misst 7,6 cm in der Diagonalen. Auf dieser Fläche zeigt er dennoch nur 240 × 240 Punkte, weshalb Fotos noch grobpixeliger als bei den anderen Geräten erscheinen.
Für E-Mail und SMS eignet sich das iPAQ hw6915 gut, denn mit der Volltastatur verfasst man schnell Texte. Da die Tasten genügend Abstand voneinander haben, tippt es sich auch mit kräftigen Fingern besser als bei einigen Konkurrenten. Trotzdem braucht man den Stift, denn einige Funktionen sind nicht per Tastatur erreichbar.
Das hw6915 kann mit seinem GPS-Empfänger als einziges Smartphone im Testfeld navigieren. Doch im Lieferumfang befindet sich lediglich die Software TomTom Navigator nebst einer Stadtkarte nach Wahl. Das für die Navigation im Auto nötige Zubehör bestehend aus westeuropäischem Kartenmaterial, Kfz-Ladekabel und -Halterung verkauft Widget für 180 Euro extra.
Der GPS-Empfänger arbeitet mit der rückseitigen Kamera zusammen: Sie knipst Bilder, die sich mit Positionsdaten im EXIF-Anhang versehen lassen. PC-Tools wie das kostenlose Reveal zeigen diese Positionsdaten an. Die Qualität der Bilder genügt nur geringen Ansprüchen, aber für MMS reicht es. Weil Kameras nicht überall gern gesehen sind, verkauft HP auch eine Version des iPAQ-Smartphones ohne Knipse (HP iPAQ hw6910).
Musik hört sich erst nach Einstellung des Equalizers richtig gut an. Schwache Mitten trüben das Sounderlebnis sonst ein wenig. Auch beim Telefonieren ist die Soundqualität gerade mal befriedigend.
Bei der Verbindung mit einem Laptop via Bluetooth verweigerte das HP-Smartphone die DFĂś-Einwahl. Lediglich mit der Infrarot-Schnittstelle gelang die Verbindung. Damit lieferte das Smartphone vergleichsweise niedrige Ăśbertragungswerte.
Das HP iPAQ hw6915 ist mit seiner Tastatur gut für E-Mail und SMS zu gebrauchen. Der niedrig aufgelöste Bildschirm hat aber nur wenig Platz für Web, Bilder und Office-Dateien. Nur wer viel Geld für Kartenmaterial und Halterung ausgibt, kann auch den von HP angepriesenen GPS-Empfänger gebrauchen.
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Asus P525
HP iPAQ hw6910
HP iPAQ hw6915
O2 Xda Neo
Das O2 Xda Neo kommt mit überraschend wenig Tasten aus. Mit seiner Windows-Taste, einem OK-Button und zwei Software-Knöpfen lässt es sich trotzdem komfortabel ohne Stift bedienen. Dabei hilft auch das Steuerkreuz, mit dem man sich leicht durch die Menüs hangelt.Für Anwendungen wie E-Mail, Web, SMS und Texte ist der Griff zum Stift allerdings unumgänglich. Aus diesem Grund taugt das Smartphone besser für Multimedia und Telefonieren als fürs Messaging.
Der Sound gefällt wegen seiner Bassfülle und ausgeprägten Höhen. Die Kamera reicht gerade mal für MMS oder als Not-Knipse, denn trotz der hohen Auflösung von zwei Megapixel wirken die Bilder detailarm.
Die Bedienhilfen für Menüs und Programme gefallen zwar beim günstigsten Touchscreen-Smartphone, wer aber eine Messaging-Maschine braucht, sollte einem Gerät mit Mini-Tastatur den Vorzug geben.
Palm Treo 750v
Das Treo 750v ist Palms erstes Smartphone für Europa mit Windows Mobile. Obwohl angenehm klein, enthält es eine vollständige Mini-Tastatur nebst Steuertasten und Buttons für Windows-Menü und Schließsymbol. Mit der Tastatur schreibt man mühelos E-Mails, MMS- und SMS-Nachrichten. Allerdings haben kräftige Finger Mühe, einzelne Tasten des Mäuseklaviers zu treffen.
Palm feilte so gut an der Knöpfchen-Bedienung, dass der Stift meist in der Halterung bleibt. Nur wenige Symbole fordern die Aktivierung per Touchscreen, und dafür reicht auch der Fingernagel.
Das helle Display zeigt nur blasse Farben, zudem erkennt der Nutzer wegen der Spiegeloberfläche bei Sonnenlicht kaum noch etwas. Wegen der Auflösung von nur 240 × 240 Pixel finden nur kleine Websites Platz auf dem Display. Alle anderen Windows-Mobile-Smartphones – mit Ausnahme des iPAQ – stellen wenigstens horizontal mit 320 Pixel etwas mehr Inhalte dar.
Die Fixfokus-Kamera kommt gerade recht fĂĽr MMS-Nachrichten. Im Fotoalbum haben ihre Ergebnisse nichts zu suchen, weil sie unscharf, ĂĽberbelichtet und detailarm aussehen.
Neben dem Stiftfach befindet sich ein praktischer Schieber, der alle Töne des 750v abschaltet. Anrufe meldet das Treo dann nur noch per Vibration. Beim Stummschalten rüttelt das Smartphone ebenfalls kurz zur Kontrolle.
Die Auflegen-Taste muss oft ran. Sie dient zusätzlich als Ausschalter und Home-Button. Einmaliges Drücken veranlasst den Treo außerdem, zur Heute-Ansicht zurückzukehren. Diese listet in der Grundeinstellung Nachrichten und Termine auf und hält Eingabefelder zur Google-Suche und zur Telefonwahl bereit. Der zweite Druck schaltet das Smartphone in den Bereitschaftsmodus.
Der Sound beim Treo 750v hört sich bis auf den schwachen Bass ausgewogen an. Leider fehlt ein Equalizer zum Anheben des Bassbereichs. Das mitgelieferte Stereo-Headset macht nicht viel her. Will man ein anderes gebrauchen, ist ein Adapter von 2,5-mm- auf 3,5-mm-Klinke fällig. Die Sprachqualität beim Telefonieren ist hingegen gut, ob mit oder ohne Headset.
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Sony Ericsson M600i
Als einziges Smartphone im Test besitzt das kleine und leichte Sony Ericsson keine Kamera, weshalb MMS-Nachrichten nur mit Bildern von der Speicherkarte verschickt werden können. Dafür enthält das M600i eine pfiffige Wippen-Tastatur mit 15 Tasten, auf der Sony Ericsson das gesamte Alphabet abbildet. Jeder Wippenknopf erzeugt eins von zwei verschiedenen Zeichen, je nachdem welche Seite des Buttons niedergedrückt wird. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit tippt man Texte wesentlich flotter als mit Nummern-Keyboard, aber langsamer als mit einer vollständigen Tastatur. Im Telefon-Modus schaltet das Handy die mittleren drei Tastenreihen von der Doppelbuchstaben- zur einfachen Zahlenbelegung um.
Die Menüsteuerung per seitlichem Drehrädchen erschließt sich dem Benutzer schnell. Schade nur, dass das M600i den Eingaben des Benutzers oft hinterherhinkt.
Der MP3-Sound aus dem beigelegten Stereo-Headset gefällt. Eine Buchse für herkömmliche Kopfhörer fehlt aber. Wenigstens kennt das Handy das Stereo-Audio-Bluetooth-Profil, sodass der Anschluss von Drahtlos-Kopfhörern kein Problem darstellt. Musik speichert man auf Memory-Stick-Micro-Modulen, die allerdings nur spitze Fingernägel in den Schacht des Smartphones hinein und wieder heraus bugsieren können.
Alles in allem gefällt das UMTS-Smartphone M600i wegen seiner pfiffigen Eingabemethode per Wippentastatur, die ein schmales Design ermöglicht. Man wünscht sich allerdings eine Kamera für MMS-Beigaben und eine flottere Menü-Anzeige.
T-Mobile MDA Compact II
Das T-Mobile MDA Compact II spricht mit seiner kompakten Bauform an und erweist sich als echter Handschmeichler. Es besitzt Shortcut-Tasten für Kalender und Adressen, lässt aber Knöpfe für die allgemeine Steuerung, wie eine Windows-Taste oder die Software-Buttons vermissen. Ohne Stift kommt man hier nicht weit.
Die Musik klingt ausgewogen, die Kamera knipst immerhin MMS-taugliche Bilder. Der Ausdruck auf Hochglanz-Papier lohnt sich aber nicht, denn dafür sind sie zu verrauscht, verwaschen, moirébehaftet und unscharf.
Das Display spiegelt und bei Sonnenlicht erkennt man wenig. Ansonsten erfreut es mit gutem Blickbereich und natürlichen Farben.Weil eine Knöpfchen-Tastatur fehlt, braucht man den Stift oft. Auf dem kleinen Display trifft man die winzigen Tasten des Software-Keyboards nur schwer. Für die Telefonfunktion reicht das auf dem Bildschirm eingeblendete Zahlenfeld, denn die virtuellen Zifferntasten sind auch für den Fingernagel noch groß genug. Die Sprachqualität beim Telefonieren kann sich mit und ohne Headset hören lassen.Unterm Strich wird der günstigste MDA wohl eher Stiftakrobaten gefallen. Einhand-Benutzer bekommen fürs gleiche Geld etwas Besseres.
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T-Mobile MDA Vario
Das MDA Vario gibt es nicht nur von T-Mobile: bei Vodafone heißt es VPA Compact und bei O2 Xda miniS. Abgesehen vom Namen und ein paar "gebrandeten" Menüpunkten gleichen sich die drei wie ein Ei dem anderen. Das MDA Vario hat schon einige Monate auf dem Buckel und wird momentan parallel zum Nachfolger Vario II angeboten. Wer auf UMTS und Videofonie verzichten kann, spart eine Menge Geld, kostet das Gerät doch ohne Mobilfunkvertrag mit 480 Euro etwa ein Drittel weniger als der besser ausgestattete Bruder der gleichen Modellfamilie.
Das Vario ähnelt auf den ersten Blick dem schlichten Compact II, allerdings mit zwei zusätzlichen Software-Tasten. Der Clou verbirgt sich unter dem Display: Mit einem Schiebemechanismus holt man eine Qwertz-Tastatur hervor, der allerdings – wie allen anderen hier vorgestellten Geräten auch – die Umlaute fehlen. Was die Anleitung verschweigt: Drücken des Grundvokals und danach einmaliges Drücken der Umschalttaste mit dem Punkt führt zum Erfolg. Auch die Feststellfunktion für Ziffern und Sonderzeichen (Umschalttaste zweimal drücken) sucht der Nutzer in der Dokumentation vergebens. Holt man die Tastatur hervor, dreht sich der Bildschirminhalt praktischerweise gleich ins Querformat. Der Stift liegt schlecht in der Hand, weil er viel zu kurz geraten ist. Macht aber nichts – mit der Tastatur geht die Steuerung sowieso schneller von der Hand.
Musik hört man mit dem MDA Vario gerne – bloß nicht mit dem beigelegten Kopfhörer, denn der kreischt bei hoher Lautstärke. Bei der Kamera handelt es sich wieder mal um ein Billigmodell für MMS und Schnappschüsse. Das Display ist für Innenräume prima, doch in der Sonne spiegelt es zu stark.
MDA Vario II
Mit dem MDA Vario II bietet T-Mobile den Nachfolger des Vario an. Wie schon der Vorgänger wird dieses Gerät auch von anderen Providern angeboten, nur unter anderem Namen: O2 nennt es Xda Trion, Vodafone VPA Compact III. Der Hersteller HTC selbst nennt es TyTN. Bis auf eine Taste für Videotelefonate, welche die drei letztgenannten Modelle mitbringen, gleichen sich alle.
Das Vario II funkt in UMTS-Netzen, auch mit HSDPA-Turbo, und so läuft das Smartphone zumindest beim Upload allen Konkurrenten bei den Geschwindigkeitsmessungen davon. Beim Download war von HSDPA jedoch nichts zu bemerken.
Die rückseitige Kamera schießt erstaunlich detailreiche Bilder, die allerdings etwas rauschen. Wer das Vario II in der Tasche hat, lässt seine Kamera gern mal zu Hause. An die Qualität gewöhnlicher Urlaubsknipsen kommt die interne Kamera allerdings noch nicht heran. Außer der Kamera auf der Rückseite besitzt das MDA noch eine dem Nutzer zugewandte Aufnahmemöglichkeit. Diese soll für Video-Telefongespräche herhalten und langt dafür völlig. Der Bildschirm ist ein wenig dunkel, reicht aber fürs Arbeiten im Büro aus.
Der Hersteller platziert eine Windows-Taste und Bestätigungstaste an der Außenseite des Gerätes. An der linken Seite neben dem Bildschirm sitzt ein Drehrädchen zur leichteren Auswahl von Menü-Einträgen.
Ein Shortcut auf der Tastatur öffnet den Datei-Manager, auch Bildlauf-Knöpfe gibt es extra. Wie beim Vormodell ist der Stift viel zu kurz, weshalb man lieber bei der Bedienung per Knöpfchen bleibt und zur Not den Fingernagel für den Touchscreen bemüht.
Musik klingt etwas dumpf, aber noch gefällig. Nachregelung ist nicht möglich, denn ein Equalizer fehlt. Weil das MDA Vario II eine proprietäre Audiobuchse hat, passen herkömmliche Kopfhörer nicht.
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Fazit
Den eigentlichen Mehrwert bei Touchscreen-Smartphones stellt vor allem das Bedienkonzept dar, denn in puncto Funktionsumfang gleichen sie sich durch das identische Betriebssystem immer mehr an. Unter anderem bringen sie alle Anwendungen fĂĽr Multimedia, Messaging, E-Mail, Web, Office, PIM und Synchronisation mit. Zumindest alle Windows-Smartphones gefallen deshalb als Surfstation fĂĽr PDA-Webinhalte und als Taschen-Multimedia-Player.
Das Compact II schürt den Verdacht, dass jemand recht lieblos Hard- und Software zusammengeklatscht hat. Weder über die Bedienung noch den Anwendungszweck zerbrachen sich die Hersteller bei ihm groß den Kopf. Dem Compact II fehlen eine Tastatur und Knöpfe zur Windows-Steuerung. Das degradiert ihn zum schmucken Handy mit ein paar Extras.
Das günstige Xda Neo besitzt wenigstens Tasten zur Menüsteuerung, womit es immerhin hinreichend als Telefon und für Multimedia taugt. Auch das P525 lässt sich hierfür gut gebrauchen. Daneben hebt es sich im Vergleich zu den anderen mit seiner VoIP-Funktion ab. Nur hartgesottene T9-Fans mögen mit dem Asus-Smartphone E-Mails und SMS tippen, denn es hat nur ein Zahlenfeld.
Die wahren Kommunikations-Spezialisten besitzen Tastaturen wie der UMTS-Funker Treo 750v. Bei ihm braucht es keinen Schiebemechanismus, um an die Tastatur zu kommen, sodass es sich leicht mit einer Hand bedient. Ähnlich gut lässt sich auch das GPS-Smartphone iPAQ hw6915 von HP steuern. Allerdings wiegt der Klotz unverhältnismäßig viel, weshalb eigentlich nur die GPS-Funktion für das iPAQ-Gerät spricht. Um die Navigation voll auszunutzen, sind aber nochmal Zusatzinvestitionen von 180 Euro fällig – ein teurer Spaß.
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Kleiner als das HP-Phone ist das UMTS-Smartphone M600i mit Symbian OS. Mit seiner pfiffigen Wipptastatur taugt es gut als Mail-Maschine und verschwindet auch schnell wieder in der Tasche. Leider fehlt eine Kamera für MMS. Das Smartphone MDA Vario hat eine und besitzt auch eine Tastatur, die aber erst unter dem Display hervorgeholt werden will. Wen das nicht stört, der findet an ihm als Nachrichtenzentrale schnell Gefallen. Wer schnellen UMTS-Upload will, muss zum MDA Vario II mit HSDPA-Tubo greifen. Allerdings kostet es mit 700 Euro auch wesentlich mehr als die anderen Testkandidaten. (dal)
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