Pauschalsurfen

E-Plus bietet seit dem 1. September eine Flatrate für Datenverbindungen über UMTS oder GPRS an. Mit einem monatlichen Pauschalpreis von 50 Euro unterbietet der Düsseldorfer Netzbetreiber sogar manche eigene Offerte.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

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E-Plus bietet seit dem 1. September eine Flatrate für Datenverbindungen über UMTS oder GPRS an. Mit einem monatlichen Pauschalpreis von 50 Euro unterbietet der Düsseldorfer Netzbetreiber nicht nur zahlreiche Pakettarife der Wettbewerber, sondern auch manche eigene Offerte.

Die Flatrate gibt es in zwei Varianten: Erstens als eigenständigen Tarif "E-Plus Online Flat" für monatlich 49,95 Euro bei zweijähriger Vertragsbindung. Der Anschlusspreis beträgt 24,95 Euro. Im Preis ist eine UMTS-/GPRS-Datenkarte für Notebooks vom Typ Novatel U530 Merlin enthalten. Zweitens bietet der Carrier eine "E-Plus Online Flat Option" an. Diese setzt voraus, dass der Kunde bereits einen E-Plus-Laufzeitvertrag für Sprachtelefonie besitzt oder neu abschließt. Der monatliche Optionspreis beträgt 39,95 Euro. Hinzu kommen tarifabhängige Kosten für Sprachtelefonie von wenigstens 9,90 Euro im Monat. Ein Vorteil dieser Option ist die wesentlich kürzere Vertragsbindung von drei Monaten, andererseits gibt es kein subventioniertes Endgerät. Die Sprachverträge behalten ihre Mindestlaufzeit von zwei Jahren, auch wenn die Flatrate-Option gekündigt wird.

IPSec gegen Aufpreis

Über Verbindungen zum Internet über den Access Point internet.eplus.de hinaus beinhalten beide Varianten der Flatrate auch das WAPpen via E-Plus-Portal sowie die Nutzung von i-mode. Der Versand von SMS-Botschaften wird separat zu Stückpreisen ab 19 Cent berechnet. Zudem bietet E-Plus IPSec-Verbindungen über den Zugangspunkt ipsec.eplus.de zum monatlichen Aufpreis von 2 Euro – zuzüglich 25 Euro Aktivierungsgebühr – an; das übertragene Datenvolumen ist in der Flatrate enthalten.

Laut der Leistungsbeschreibung von E-Plus sind Voice-over-IP-(VoIP)-Verbindungen im Rahmen der Datenflatrate unzulässig. Ein Schlupfloch öffnet der Netzbetreiber jedoch selbst – durch eine Kooperation mit dem Internet-Telefonie-Anbieter Skype. Wer dessen proprietäre Software auf seinem UMTS-fähigen Endgerät installiert hat, kann nach Auskunft von E-Plus bereits jetzt per VoIP innerhalb der Skype-Gemeinde telefonieren und auch den Service "Skype out" nutzen. Andere, auf dem Session Initiation Protocol (SIP) basierende Varianten der Internet-Telefonie will E-Plus hingegen blockieren.


UMTS-Datenflatrate und Pakettarife im Überblick (Teil 1)
AnbieterE-PlusE-PlusE-Plus
ProduktE-Plus Online FlatE-Plus Online Flat OptionE-Plus Volume 500
Paketpreis39,95 EUR39,95 EUR99,95 EUR
Monatsgebühr10,00 EURKosten für zusätzlichen Sprachvertrag, ab 9,90 EURKosten für zusätzlichen Sprachvertrag, ab 9,90 EUR
Anschlussgebühr24,95 EURkeine24,95 EUR
Vertragsbindung2 Jahre3 Monate (*1)3 Monate (*1)
Übertragungsvolumenunbegrenztunbegrenzt500 MByte
Abrechnungstaktentfälltentfällt100 KByte
Kosten für Volumenüberschreitungentfälltentfällt79 ct/MByte
*1 Vertragsbindung Sprachvertrag: 2 Jahre

Skype-Startpaket

Während Gespräche mit anderen Skype-Nutzern kostenfrei sind, erlaubt Skype out gegen Entgelt auch Anrufe zu normalen Telefonanschlüssen. Demnächst will E-Plus den Bestellern der mobilen Flatrate ein Skype-Starterpaket kostenlos hinzugeben, das die Software, ein simples Headset sowie 30 Minuten Startguthaben für Telefonate zum Festnetz enthält. Die Nutzung von VoIP erscheint vor allem interessant als Alternative zu herkömmlichen Handy-Telefonaten ins Ausland, die pro Minute einen Euro und mehr kosten können.

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Im Zweijahresvertrag ist eine Datenkarte für die Nutzung in Notebooks enthalten. Vergrößern

Nach Recherchen von Technology Review haben etwa 30 europäische Mobilfunk-Anbieter, darunter E-Plus, Technik von Nokia installiert, die es ermöglicht, den mobilen Datenverkehr zu klassifizieren, um beispielsweise für das Surfen im Web einen anderen Tarif anwenden zu können als für VoIP.

Netzbetreiber und Ausrüster suchen seit längerem nach technischen Lösungen, den Datenverkehr in Mobilfunknetzen eingehend zu analysieren.

Hoffen auf HSDPA

Nach Auskunft von E-Plus-Technikchef Thorsten Dirks erlaubt das UMTS-Netz von E-Plus in Empfangsrichtung die derzeit üblichen Übertragungsraten von maximal 384 kBit/s – wobei dieser Wert abhängig vom Nutzungsverhalten in der Funkzelle heruntergeht. Für Uploads bietet das Netz stellenweise bereits 128 kBit/s. Laut Dirks versorgt das Düsseldorfer Unternehmen inzwischen rund 1300 Orte mit UMTS, rund 60 Prozent der Bevölkerung besitze dabei Inhouse-Versorgung. Soweit Bedarf danach bestehe, werde E-Plus sein Netz auch mit dem als "UMTS-Turbo" bekannten Standard HSDPA aufrüsten. Der "High Speed Downlink Packet Access" erlaubt theoretisch bis zu 14,4 MBit/s in Empfangsrichtung; in der Praxis versprechen die Netzbetreiber und -ausrüster derzeit Werte von 1,8 MBit/s.

Erste Erfahrungen

Unsere Erfahrungen mit der E-Plus-Flatrate und der mitgelieferten Datenkarte sind beim mobilen Einsatz im Stadtgebiet von Hannover inzwischen positiv – die Schwierigkeiten beim Verbindungsaufbau, wie wir sie unmittelbar nach dem Start der Vermarktung in den ersten Septembertagen beobachteten, scheinen überwunden. In ersten Tests erzielten wir per FTP Durchsatzraten von rund 35 KByte/s. (ssu)

Literatur
[1] Kay Glahn, Abgezählt, Tipps zur Auswahl von Volumen- und Zeittarifen für den mobilen Internetzugang, www.heise.de/mobil/artikel/60612


UMTS-Datenflatrate und Pakettarife im Überblick (Teil 2)
AnbieterT-MobileVodafone D2O2 Germany
ProduktT-Mobile Data Flat GigaVodafone Volume XXL 1000O2 Data-Pack Volume 500
Paketpreis110,00 EUR104,20 EUR104,40 EUR
Monatsgebühr5,00 EUR (*1)4,95 EUR9,28 EUR
Anschlussgebührkeine24,95 EUR24,94 EUR
Vertragsbindung2 Jahre2 Jahre2 Jahre
Übertragungsvolumen1024 MByte1000 MByte500 MByte
Abrechnungstakt100 KByte100 KByte100 KByte
Kosten für Volumenüberschreitung80 ct/MByte58 ct/MByte81 ct/MByte
*1 Bei Abschluss von "DataConnect" – ausschließlich für mobile Datenübertragung nutzbar. Ansonsten Kosten für Laufzeitvertrag für Sprachtelefonie