UMTS per ExpressCard

Mein neues Notebook hat nur noch einen ExpressCard-Slot für Erweiterungskarten, sodass die UMTS-Karten im CardBus/PC-Card-Format nicht nutzbar sind. Wie kann ich mein Notebook jetzt per UMTS ins Internet bringen?

Derzeit sind uns keine ExpressCards mit UMTS-Modem bekannt. Novatel hat vor kurzem eine ExpressCard vorgestellt, die aber nur in US-Netzen (CDMA/EV-DO) funkt. Sierra hat eine Karte in der Entwicklung, will aber noch keinen Zeitpunkt nennen. Andere Kartenhersteller wie Sony Ericsson und Option äußern sich zu diesem Thema nicht.

Zwei Alternativen bietet beispielsweise Hacker Datentechnik an: Adapter zum Betrieb einer PC Card per USB und ein USB-UMTS-Modem. Die Adapter für 16-Bit- (U111, 116 Euro) und 32-Bit-Karten (U132, 184 Euro) unterstützen keine beliebigen PC Cards, sondern erfordern spezifische Treiber für jedes Modell - ausführliche Kompatibilitätslisten stehen auf www.hacker-datentechnik.de bereit. Das USB-UMTS-Modem 3G+ des slowenischen Herstellers Zadako kostet etwa 350 Euro, ist allerdings unterwegs kaum einsetzbar, weil es ein separates Netzteil erfordert.

Eine praktikablere Lösung ist es, ein Handy als UMTS-Modem zu nutzen. Per USB-Kabel funktioniert das gut, per Bluetooth nur eingeschränkt: Eine schnelle HSDPA-Verbindung (1,8 MBit/s) lässt sich mit Bluetooth 1.1 (netto etwa 723 kBit/s) nicht ausreizen, erst die EDR-Erweiterung von 2.0 (ca. 2,1 MBit/s netto) wäre schnell genug, wird jedoch derzeit von keinem Handy unterstützt.

Wer noch vor der Kaufentscheidung für ein Notebook steht, kann sich zudem bei den Modellen mit integriertem UMTS/HSDPA-Modem umschauen, wie sie Acer, Dell und Lenovo seit Anfang Juni anbieten (siehe c't 14/06, S. 38) - oder bei den Modellen mit zusätzlichem (oder ausschließlichem) PC-Card/CardBus-Schacht. (jow) (jow)