USB-Speicherstäbchen unter Windows 98
Mein USB-Speicherstäbchen lässt sich unter Windows XP mit dem eingebauten Treiber des Betriebssystems nutzen. Doch an einem PC mit Windows 98 SE funktioniert es nicht, weil ein Treiber fehlt. Gibt es einen Standard-Treiber wie bei Windows XP?
Mein USB-Speicherstäbchen lässt sich unter Windows XP mit dem eingebauten Treiber des Betriebssystems nutzen. Doch an einem PC mit Windows 98 SE funktioniert es nicht, weil ein Treiber fehlt. Gibt es einen Standard-Treiber wie bei Windows XP?
Nein, eingebaute Unterstützung für „USB Mass Storage Devices“ hat Microsoft erst ab Windows Millennium Edition (ME) vorgesehen, also auch in Windows 2000 Professional und den diversen XP-Versionen. Bei Windows 98 (erste und zweite Ausgabe) sind für jeden USB-Stick-Typ spezielle Treiber nötig, die aber nicht mehr alle Hersteller anbieten. Mit einem Trick lassen sich aber manche Treiber auch universell nutzen.
Das Plug&Play-System von Windows erkennt USB-Geräte anhand der hexadezimalen Identifikationsnummern für Hersteller und Produkttyp (Vendor- und Product-ID, Liste siehe Soft-Link). Bei der Treiberinstallation ordnen Konfigurationszeilen in der .INF-Datei des Treiberpaketes einem USB-Gerät bestimmte Treiberdateien zu. Durch eine manuelle Änderung der .INF-Dateien lässt sich beispielsweise ein Windows-98-Treiber von Samsung (siehe Soft-Link) für viele USB-Sticks nutzen.
Zur Installation des Treibers kopiert man zunächst die entpackten Dateien GENUSBMS.INF, GENUSBMS.SYS und GENUSBPD.PDR in ein temporäres Verzeichnis (etwa C:\Temp). Nachdem man den USB-Stick eingesteckt hat, startet Windows 98 den Hardware-Assistenten. Während dessen Abfragefenster offen ist, lassen sich die gesuchten Vendor- und Product-IDs aus dem Registry-Zweig „HKEY_LOCAL_MACHINE\Enum\USB“ auslesen. Mit einem Text-Editor bearbeitet man jetzt im Abschnitt [UsbDevices] der Datei GENUSBMS.INF die Zeile „%USB_DEVICE_PID_XXXX%=deviceXXXX.install,USB\VID_05DC&PID_0080“, ändert also die vierstelligen VID- und PID-Werte so, dass sie denen des eigenen USB-Sticks entsprechen. Nach dem Abspeichern der geänderten Datei setzt man den Hardware-Assistenten mit der Option „Nach dem besten Treiber für das Gerät suchen ...“ fort und verweist ihn auf das temporäre Verzeichnis mit den Treiberdateien. Der Assistent trägt nun zur USB-VID und -PID in der Registry die passenden Treiberdateien ein und kopiert sie in die richtigen Verzeichnisse (etwa C:\Windows\System32\Drivers und C:\Windows\System\IOSubsys).
Sofern im PC ein USB-2.0-Hostadapter steckt und dieser in Windows 98 korrekt eingebunden ist, lässt sich derselbe Treiber verwenden. In unseren Versuchen unter Windows 98 SE funktionierten die Treiber von Samsung mit einem externen USB-2.0-CD-Laufwerk. Microsoft weist darauf hin, dass es unterschiedliche Subtypen von USB-Massenspeichergeräten gibt. Die hier erläuterte Lösung funktioniert also nicht notwendigerweise mit allen USB-Speichermedien. (ciw)
(ciw)