Von Wasser und Steinen: Landschaftsaufnahmen mit mehr Dynamik
Gekonnt komponiert werden Landschaftsaufnahmen mit Wasser und Steinen zu echten Kunstwerken. So gehen Sie dabei mit Polfilter und langen Belichtungszeiten vor.
- Radomir Jakubowski
Steine sind ein Blickfang. Als Fotograf kann man sie an Ort und Stelle in Szene setzen, sie kunstvoll inszenieren und mit ihnen eine Geschichte erzählen. Die Vielfalt der Darstellungsmöglichkeiten ist riesig und hängt allein von den Ideen und der Geduld des Fotografen ab.
Steine zur Blickführung
Steinansammlungen in Klammen und Schluchten liegen meist so beieinander, dass sie bereits die Blickrichtung vorgeben. Häufig führen die Gesteinsbrocken wie lang gezogene Fäden durch das Bild. Ein Felsenmeer aus Granit dagegen erfordert etwas mehr Übung, um die optimale Position zu finden. Hier sollten Sie vorher überlegen, welches Motiv oder welche Lichtstimmung Sie im Hintergrund zeigen wollen. Entscheiden Sie sich beispielsweise für einen Sonnenuntergang, suchen Sie nach einem Stein, der genau in diese Richtung zeigt. Diesen nutzen Sie als Blickfang im Vordergrund, um den Betrachter von dort aus in die weite Landschaft im Hintergrund zu ziehen. Dieser Blick über Fluss- und Bachlandschaften oder auch von Berggipfeln oberhalb der Baumgrenze ins weite Land hinein vereint Stille und Zeitlosigkeit mit Spannung und Neugier. Den Effekt können Sie verstärken, indem Sie die Szene mit einem Weitwinkelobjektiv aufnehmen.
Stellen Sie dabei Ihr Stativ nicht zu hoch ein, denn je weiter Sie sich mit dem Weitwinkel von dem Stein entfernen, umso kleiner und unbedeutender wirkt dieser im Bild. In Hüfthöhe fotografiert, nimmt das Hauptmotiv dann auch einen angemessen großen Teil des Bildausschnittes ein. Achten Sie darauf, dass es ebenso scharf abgebildet wird wie die Wolken, Wälder oder Berge im Hintergrund. So entsteht ein klassisches Landschaftsfoto, bei dem die Steine zwar deutlich zu sehen sind, trotzdem jedoch eher als Statisten auftreten. Eine Schärfentiefe über alle Ebenen im Bild erhalten Sie, wenn Sie auf den Vordergrund fokussieren und gleichzeitig weit abblenden. Selbstverständlich können Sie in diesen Fällen auch exakt mit der errechneten hyperfokalen Distanz arbeiten.
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