Vorstellung von Nextcloud: Die Funktionen der selbst gehosteten Cloud-Lösung

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Um eine Nextcloud-Instanz einzurichten, taugt jeder Computer, auf dem ein Unix-artiges Betriebssystem läuft oder das zumindest Docker-Container mit Linux darin ausführen kann. Ein Raspberry Pi 3 genügt schon. Moderne NAS-Geräte eignen sich genauso. Fertige virtuelle Maschinen sind ebenfalls zu haben, die dann schlicht den nötigen Linux-Unterbau enthalten.

Mit dem Einrichten der Instanz ist es aber nicht getan: Damit sie sich sinnvoll nutzen lässt, muss sie auch erreichbar sein. Hinter einem Router müssen Sie sich als Betreiber darum kümmern, dass dessen Firewall per Portweiterleitung Zugriffe auf Port 443 durchlässt. Außerdem ist es heute zeitgemäß und für einige Installationsmethoden sogar unverzichtbar, eine Instanz mit einem Zertifikat zu versehen, sodass verschlüsselte Verbindungen möglich sind.

Für wen das alles böhmische Dörfer sind oder wer sich damit nicht im Detail selbst auseinandersetzen möchte, der findet inzwischen einige Hoster, die schlüsselfertige Nextcloud-Umgebungen vermieten und sich auch um die Zertifikate, Domain und Aktualisierung kümmern. Kunden starten direkt in die Verwaltung der eigenen Instanz. Unsere Marktübersicht vergleicht einige deutsche Anbieter.

Sollten Sie nur die Dateisynchronisation brauchen und auch keine großen Speicherplatzansprüche hegen, könnte es sein, dass Sie schon Zugriff auf eine Nextcloud haben, die nur anders heißt: Hinter der für Kunden der Telekom bis 15 GByte kostenlosen Magenta Cloud zum Beispiel steckt Nextcloud, allerdings abgespeckt und ohne Option, in der Instanz zusätzliche Apps installieren zu können.

Wenn eine Nextcloud-Instanz vielen Benutzern dienen soll, genügt wahrscheinlich der simple LAMP-Stack nicht mehr. Es werden Helfer nötig, die als Zwischenspeicher dienen, Optimierungen an der PHP-Umgebung vornehmen, die Office-Dienste als separaten Server betreiben und die Videotelefoniefunktionen mit Vermittlungsdiensten optimieren. Das alles klingt kompliziert, ist aber dank einer von Nextcloud selbst veröffentlichten All-in-one-Lösung recht einfach.

Seit Ende 2022 wird an Nextcloud-AIO entwickelt, und Nextcloud empfiehlt, Installationen damit vorzunehmen. Unter der Haube steckt Docker. Eine davor angeflanschte Oberfläche zur Administration und für Backups ist sehr nützlich. Einzig um die Zertifikatsbeschaffung muss sich der Betreiber selbst kümmern, erhält aber für alle gängigen Verfahren Tipps (etwa Traefik und Caddy). Unser Artikel zur Einrichtung von Nextcloud liefert weitere Hilfestellungen.