WebDAV mit Apache

Seite 4: Client-Konfiguration

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Zum Zugriff auf die WebDAV-Freigaben bringen alle verbreiteten Betriebssysteme schon die nötige Client-Software mit. Im Internet Explorer genügt es, im Öffnen-Dialog die Option "Als Webordner öffnen" zu aktivieren, und schon stellt er den Inhalt des WebDAV-Verzeichnisses zum Drag&Drop-Zugriff bereit. Die per Internet Explorer geöffneten Webordner tauchen danach in der Netzwerkumgebung auf. Dort kann man sie auch direkt über den Assistenten "Netzwerkumgebung hinzufügen" einrichten.

In Windows heißen WebDAV-Freigaben Webordner und lassen sich auf mindestens drei verschiedenen Wegen in den Explorer einbinden.

Über den zu Windows XP gehörigen WebDAV-Redirector lässt sich die Freigabe als Netzlaufwerk einbinden und mit einem Laufwerksbuchstaben versehen. Allerdings kommt er nicht mit SSL zurecht und seit dem Service Pack 2 verweigert er die Basic-Authentifizierung, wenn man sie nicht ausdrücklich in der Registry freischaltet. Eine Registry-Datei, die das erledigt, steht als Download bereit.

Ähnlich sieht es für Mac OS aus, bei dem der Finder zwar auch als WebDAV-Client funktioniert, aber ebenfalls kein SSL beherrscht. Hier hilft das kostenlose Tool Goliath, das Mac OS ab Version 9 einen WebDAV-Client mit SSL-Support im Finder-Look beschert.

Linux-Benutzer greifen im KDE-Desktop über den Konqueror ähnlich komfortabel wie Windows-Anwender auf WebDAV-Ressourcen zu. Es reicht die Eingabe der Adresse in der Form webdav://server/freigabe/; für eine verschlüsselte Verbindung (über Port 443 mit SSL) ist webdavs:// zu verwenden. Das OpenSource-Projekt DAVfs2 ermöglicht es Linux, zusätzlich WebDAV-Freigaben als Filesystem zu mounten.

Wenn auch die Nutzer des Servers lokal auf die Dateien in der WebDAV-Freigabe zugreifen sollen, gibt es noch einen Fallstrick zu überspringen: Apache schreibt die Dateien mit der Benutzer- und Gruppenkennung, unter der er selbst läuft, und setzt die Rechte so, dass andere Anwender die Dateien nicht bearbeiten dürfen. Um lokalen Benutzern Zugriff zu gewähren, trägt der Admin sie am besten mit dem Befehl usermod in die Gruppe des Apache-Users ein, unter Suse-Linux beispielsweise in die Gruppe www, unter Debian in www-data. (rek)