Welche Sprachlern-App passt zu Ihren Lernzielen?
Sie wollen im Auslandsurlaub mit neu erworbenen Fremdsprachkenntnissen auftrumpfen? Wir haben Apps zum Sprachenlernen für unterschiedliche Nutzertypen getestet
Noch kann uns das Handy das Sprachenlernen nicht abnehmen, aber es hilft ungemein.
- Julian Kessler
Auch das Sprachzentrum ist ein Muskel, der trainiert werden will: Wer eine neue Sprache lernt, muss sie regelmäßig einsetzen, damit sich deren Struktur und Vokabeln festigen. Das Lernen einer Sprache braucht Übung, Muße und Zeit.
Doch jeder Mensch ist anders und hat einen eigenen Zugang zu Fremdsprachen. Für diejenigen, die das Französische beherrschen, mag Spanisch ein Klacks sein. Ist es die erste Fremdsprache, kann das Zurechtfinden in der neuen Sprachfamilie dagegen mühsam erscheinen. Wir haben bei neun Sprachlern-Apps geprüft, auf welche Weise sie den Lernwilligen Wissen vermitteln. Mit unseren Tipps finden Sie die passende App für Ihre Bedürfnisse.
Sprachniveaus von A1 bis C2
Die getesteten Apps vermitteln das Sprachwissen bis zu bestimmen Sprachniveaus nach dem Gemeinsamem Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GER). Die Lehrangebote für Englisch sind in der Regel am umfangreichsten, gefolgt vom Spanischen. "Exotische" Sprachen wie das Russische oder Chinesische lehren die meisten Apps nur bis zum A1-Niveau. Das dürfte auch mit dem enormen grammatikalischen Lernaufwand für Menschen außerhalb des slawischen beziehungsweise chinesischen Sprachraums zusammenhängen.
Der Anspruch der Sprachlern-Apps variiert enorm: Einige Anwendungen beschränken sich generell eher auf grundlegende Sprachkenntnisse, andere verstehen sich als eine sinnvolle Ergänzung zu einem Sprachkurs oder sogar als vollständiger Ersatz.
Vor der Auswahl einer Sprachlern-App sollten Sie daher zuallererst die eigenen Ansprüche definieren: Möchten Sie nur zum Spaß zwischendurch einige Grundkenntnisse einer Fremdsprache erlernen? Brauchen Sie grundlegende Kenntnisse für die nächste lange Reise? Oder wollen Sie den Spracherwerb ernsthaft betreiben, um in naher Zukunft gute Sprachkenntnisse vorweisen zu können? Da die Lernziele und die Herangehensweisen der Apps sehr variieren, helfen diese Fragen beim Entscheidungsprozess.
Übersicht der gesteteten Sprachlern-Apps (9 Bilder)
Busuu
So motivieren die Apps ihre Nutzer
Um ihre Nutzer zum kontinuierlichen Lernen anzuhalten, bedienen sich die Sprach-Apps diverser Methoden: Das geht von Push-Nachrichten und E-Mails bis zu Auszeichnungen und Sprach-Zertifikaten bei bestandenen Prüfungen, wie sie beispielsweise Babbel, Busuu und LinguaTV anbieten.
Bei Duolingo, LingQ, Mondly und Mosa Lingua kommen sogenannte "Streaks" zum Einsatz. Dabei wird überprüft, ob Lernpausen auftreten oder die Nutzer jeden Tag ihr tägliches Lernpensum erreicht haben. Die Apps empfehlen eine tägliche Lerndauer von 10 bis 30 Minuten.
Einige Apps haben darüber hinaus eigene stimulierende Elemente integriert: LinguaTV motiviert seine Nutzer durch stimmige Geschichten mit wiederkehrenden Personen, die nach kurzer Zeit immer sympathischer werden. Busuu lockt mit einer großen internationalen Community, bei der die Nutzer gegenseitig Sätze korrigieren können. Babbel wiederum bietet kurzweilige, 15-minütige Lerneinheiten an, die sich problemlos in den eigenen Tagesablauf integrieren lassen.
Das kosten Sprachlern-Apps
Die meisten Apps kosten in der Vollversion etwa 10 Euro pro Monat. Lingua TV ist mit 30 Euro im Monat zwar um einiges teurer, bietet im Gegenzug aber aufwendig produzierte Lern-Videos an.
50 languages, Duolingo, Mondly und Mosa Lingua kann man kostenlos nutzen und mit eingeschränktem Inhalt testen. Die anderen von uns getesteten Sprachen-Apps bieten eine Probelektion an. Ein Test bei vollem Zugang führt nach wenigen Tagen direkt in ein kostenpflichtiges Abo. Unsere Übersicht der Sprachlern-Apps gibt einen detailliert Auskunft über die jeweiligen Leistungen und Preise finden Sie uin unserem ausführlichen Test von neun Sprachlern-Apps (kostenpflichtig).
Sprache lernen mit Anki
Die kostenlose Lernsoftware Anki ist eine optimale Ergänzung zu Sprachlern-Apps und Sprachkursen. Mit ihr können Sie eigene, flexible Lerninhalte auf digitalen Karteikarten erstellen und nach Belieben Bilder, Videos und Audios hinzufügen. c't-Redakteur Keywan Tonekaboni erklärt die Funktionsweise der Software im Video.
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