Werbetracking vermeiden: Smart-TVs datensparsam betreiben

Wir haben uns den Netzwerkverkehr von modernen TV-Geräten in Hinblick auf Datenschutz im Detail angesehen und geben Tipps für eine datensparsame Konfiguration.

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Aktuelle Smart TVs sind Klickfallen: Beim Einrichten wechseln sich in schneller Folge Fragen zur Konfiguration wie der Empfangstechnik und Aufforderungen ab, AGBs und Datenschutzhinweisen zuzustimmen. Letztere werden meist nur am TV-Schirm dargeboten, dafür aber in epischer Länge und mit vielen Unterpunkten. Die Hersteller profitieren so vom "Privacy Paradox": Der Nutzer weiß genau, dass er Daten nicht herschenken sollte, wird aber dermaßen mit juristischem Kauderwelsch zugeschüttet, dass er den kurzfristigen Nutzen langfristigen Bedenken vorzieht. Was man ablehnen kann, ohne auf Funktionen zu verzichten, variiert.

Um es gleich vorwegzunehmen: Wer sichergehen will, dass sein TV-Gerät gar keine Daten verschickt, darf es nicht ins Internet bringen. Immerhin lassen sich alle hier untersuchten Geräte ausschließlich für den klassischen TV-Betrieb und die Zuspielung von Inhalten über die HDMI-Eingänge konfigurieren. Das legt in der Regel aber alle Funktionen still, die heute am TV selbstverständlich sind, etwa Medien vom Smartphone zuzuspielen – mithin eine perfekte Strategie, um Jugendliche vom Wohnzimmer-TV zu vergraulen.

Per Knopfdruck aus dem laufenden Programm in die Mediathek wechseln, direkt Netflix, Amazon Prime und andere Dienste aufrufen oder vom NAS Filme streamen, dieser Komfort entfällt im netzlosen Betrieb. Stattdessen hantiert man mit zusätzlichen Abspielgeräten und Fernbedienungen und muss dem Smart Home beibiegen, den ganzen Gerätepark ein- und auszuschalten.