Wie im Studio: Tierporträts vor schwarzem Hintergrund
Tierporträts bergen ungeahnte Herausforderungen für Fotografen. Wie Sie dennoch zum Erfolg kommen, zeigen wir anhand von Pferdeporträts.
- Markus Hofstätter
Profi-Fotograf Markus Hofstätter hat sich auf die Porträtfotografie spezialisiert. Manchmal haben seine Models allerdings nicht nur zwei Beine. Wie er Tier-Shootings meistert, zeigt er hier Schritt für Schritt am Beispiel einer Auftragsarbeit für ein Pferdeporträt.
Vorbesprechung mit der Tierhalterin
Die Aufgabenstellung für diesen Auftrag war simpel. Als Geschenk sollte ein Porträt von einem Pferd vor einem schwarzen Hintergrund erstellt werden. Meine erste Idee war ein simples Licht-Setup mit Studioblitzen, wie ich es auch oft für Zweibeiner verwende. Doch ich war mir unsicher, denn ich befürchtete, dass die Blitze das Tier erschrecken könnten. Bei einem ersten Vorgespräch mit der Besitzerin erfuhr ich dann, dass die Stute Arnika sehr entspannt ist und ihr die Blitze wahrscheinlich egal sind. Die Pferdehalterin hatte bereits konkrete Ideen von der Pose und zeigte mir dazu auch einige Beispiele.
Studiolicht-Setting
Die braune Stute soll mit einem Rembrandt-Licht (Dreieckslicht) porträtiert werden. Dabei leuchtet eine Hauptlichtquelle im 45-Grad-Winkel von oben das Model aus. Eine große Softbox samt 1000-Watt-Kompaktblitz soll diese Aufgabe beim Shooting übernehmen. Damit die Schatten nicht zu hart werden, setze ich noch einen zweiten Kompaktblitz ein. Er ist 500 Wattsekunden stark und blitzt von der anderen Seite. Er wird um eine Blende schwächer eingestellt. Ein dritter 250 Wattsekunden starker Blitz sorgt von hinten für ein schönes Kantenlicht und ein gut ausgeleuchtetes Fell. Mit diesem Aufbau erreiche ich in der langen Reithalle ganz einfach einen schwarzen Hintergrund. Dafür blende ich die Kamera so weit ab, bis bei einem Foto ohne Blitze kein Umgebungslicht mehr erkennbar ist.
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