Windows telefonisch aktivieren
Mein Windows-PC hat keinen Internetanschluss. In c’t wurde darauf hingewiesen, dass ich Windows ohne Internetzugang nicht aktivieren kann. Ist das noch so?
- Axel Vahldiek
Mein Windows-PC hat keinen Internetanschluss und das soll auch so bleiben. Sie haben in c’t vor einigen Jahren darauf hingewiesen (c’t 25/2015, S. 166), dass ich Windows ohne Internetzugang nicht aktivieren kann. Ist das immer noch so?
Nein, mittlerweile geht es wieder ohne Internet, und zwar wie zu früheren Zeiten per Telefon. Den dafür nötigen Dialog versteckt Windows jedoch, und zwar je nach Version auf unterschiedliche Weise.
Unter Windows 11 öffnen Sie mit der Tastenkombination Windows+I die Einstellungen und wählen unter "System" den Menüpunkt "Aktivierung". Windows wird feststellen, dass kein Internetanschluss verfügbar ist. Wählen Sie "Product Key ändern", tippen Sie Ihren Installationsschlüssel ein und klicken Sie auf weiter. Das endet erwartungsgemäß mit einer Fehlermeldung, die Sie wegklicken können. Nun ist in den Einstellungen unter System/Aktivierung der Punkt "Per Telefon aktivieren" sichtbar.
Windows 10 versteckt den Dialog noch besser: Auch hier müssen Sie in die Einstellungen gehen, allerdings unter "Update und Sicherheit/Aktivierung". Klicken Sie auf "Product Key ändern", tippen Sie Ihren Schlüssel ein und klicken Sie die Fehlermeldung weg. Anders als bei Windows 11 taucht nun keine zusätzliche Schaltfläche auf, stattdessen tippen Sie in einer Eingabeaufforderung oder PowerShell den Befehl slui 04 ein.
Der Rest funktioniert unter beiden Windows-Versionen gleich. Wählen Sie Ihr Heimatland und die angezeigte Telefonnummer (für Deutschland: 08 00/2 84 82 83). Ein Roboter führt Sie automatisch durch die Aktivierung, bei Fehleingaben können Sie mit einem Mitarbeiter sprechen. Dessen Frage nach Ihrer Mailadresse können Sie ablehnen. Abgesehen von der im Aktivierungsdialog genannten und absurd langen Zahlenkolonne gehen den Mitarbeiter keine Ihrer persönlichen Daten etwas an, auch Ihr Name nicht. Bedenken Sie aber, dass die Hotline-Mitarbeiter für das nervige Prozedere nicht verantwortlich sind: Es bringt nichts, sie wegen solcher Nachfragen unhöflich zu behandeln oder gar zu beschimpfen.
(axv)