Bei der IT ist Öko wichtig, die Farbe aber auch

Warum der IT-Dienstleister Comarch einen deutschen Fußballverein sponsort und ein PC auch mal die Farbe Pink haben darf.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Damian Sicking

Lieber Jörg Fessel, Geschäftsführer der Source IT Distribution in Jever,

über zwei Meldungen der vergangenen Tage habe ich mich besonders gefreut: Zum einen darüber, dass der polnische IT-Dienstleister Comarch – er hat im vergangenen Jahr das Software- und Systemhaus SoftM in München übernommenGroßsponsor des Fußballvereins TSV 1860 München wird. Ich ganz persönlich bin zwar der Ansicht, dass es für ein Unternehmen wie Comarch/SoftM mit ausschließlich Businesskunden unter ROI-Gesichtspunkten bessere Möglichkeiten gibt, sein Geld auszugeben, um den Bekanntheitsgrad zu steigern. Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einem hochrangigen HP-Geschäftsführer, der den Rückzug von HP als Sponsor des FC Bayern München damit begründete, dass die Kosten-Nutzen-Relation beim Fußballsponsoring nur für solche Consumer-Bigbrands wie Coca Cola, VW oder Krombacher aufgehe. Aber Comarch-Chef Janusz Filipiak scheint ein großer Fußballfreund zu sein. Sein Unternehmen ist bereits Sponsor des polnischen Erstligisten Klub Sportowy Cracovia (Krakau).

"Cinderella-PC" von Agando

(Bild: Source IT Distribution)

Die andere Meldung, über die ich mich gefreut habe, hat mit Ihnen zu tun, lieber Herr Fessel, genauer mit Ihrer PC-Marke Agando. Vielleicht sollte ich an dieser Stelle vorab erwähnen, dass am kommenden Montag meine Tochter zur Welt kommt. Wohl auch aus diesem Grund ist mir die Information über Ihren neuen "Cinderella-PC" für kleine und große Prinzessinnen besonders aufgefallen. Passenderweise in Pink. Meine Frau ist schon mal begeistert. Aber vielleicht warten wir doch lieber auf das Cinderella-Notebook, das in Kürze kommen soll. Man kann heutzutage ja gar nicht früh genug die kleinen Windelträger an die Informationstechnologie heranführen, oder?

Obwohl... ich habe gerade im Zusammenhang mit der Klima-Konferenz in Kopenhagen etwas gelesen, was mir doch schwer zu denken gibt. Danach sollen für die Herstellung eines einzigen PCs etwa 240 Kilogramm fossiler Brennstoffe benötigt werden, dazu 1.500 Liter Wasser und 22 Kilogramm Chemie. Wahnsinn, nicht wahr?! Das behauptet jedenfalls die Nonprofit-Organisation Weed unter Berufung auf eine Studie der Vereinten Nationen. Weed hat Anfang dieses Jahres die sehr interessante Broschüre "Buy IT fair - Leitfaden zur sozial-ökologischen Beschaffung von Computern" herausgebracht. Sie enthält unter anderem ein paar Kriterien, auf die man beim Kauf eines IT-Produkts achten sollte, beispielsweise:

  • Energieeffizienz (geringer Energieverbrauch, Energiesparfunktion)
  • Recyclingfähigkeit (Einsatz besonders recyckingfähiger Materialien)
  • Reduzierung von Schadstoffen (bromierter Flammschutz, Berylium u.a.)
  • Geringe Werte für Strahlung, Lärm und Emissionen
  • Verminderung der Verpackungsvolumina
  • Rücknahmegarantie und gesicherte umweltgerechte Entsorgung

Bevor ich also für meine kleine Prinzessin den "Cinderella-PC“ von Agando bestelle, möchte ich Sie um Informationen darüber bitten, inwieweit er diese Kriterien erfüllt.

Beste Grüße!

Damian Sicking

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