Festplattenpreise stabilisieren sich nach unten

Saisonbedingt ist die Nachfrage im zweiten Quartal leicht zurückgegangen. Der Dollar bewahrt den Markt aktuell vor stärkeren Abschlägen. Gegenüber dem Jahresanfang sind die HEKs zwar um bis zu 40 Prozent gefallen, im Jahresrückblick kaufen Händler aber immer noch deutlich teurer.

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Von
  • Matthias Parbel

Es hatte sich bereits im April angedeutet, der Markt für interne Desktop-Festplatten kehrt zur Normalität zurück. Aktuell bewegen sich die HEKs für 3,5-Zoll-Drives seitwärts auf einem stabilen Niveau. Im Vergleich zum Jahresanfang ist der HEK für Kapazitäten zwischen 250 GByte und 2 TByte im Schnitt um zirka 25 Prozent gefallen. Kaufen Reseller aktuell ein 1-TByte-Laufwerk ab nicht ganz 68 Euro ein, mussten dafür in der KW 1 noch etwas über 91 Euro veranschlagt werden. 2-TByte-Platten lagen damals noch bei rund 118 Euro, in der KW 21 beginnt der Kurs ab knapp 87 Euro.

Im 4-Wochen-Rückblick halten die HEKs für Desktop-Festplatten ein stabiles Niveau.

Von einstigen Tiefständen ist das Segment allerdings noch weit entfernt. Vor einem Jahr mussten Wiederverkäufer für eine 1-TByte-Disk lediglich rund 38 Euro ausgeben und für 2 TByte nur zirka 68 Euro. 500-GByte-Laufwerke sind heute mit rund 53 Euro noch doppelt so teuer wie in der KW 21 des vergangenen Jahres.

Im 2,5-Zoll-Sektor ist die Situation ähnlich, nur sind die HEKs hier zum Teil noch stärker gefallen. Schnelle 320-GByte-Platten kosten heute rund 40 Prozent weniger als noch in der ersten Kalenderwoche 2012. 500-GByte-Drives mit 5.400 U/min sind dagegen nur um zirka 16 Prozent günstiger geworden. Wieder nach oben ging es für 640-GByte-Disks (5.400 U/min): Auf Grund schlechter Verfügbarkeit hat diese Klasse nahezu das Jahresanfangsniveau erreicht und kostet mit einem HEK von knapp 93 Euro rund 130 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Diese Laufwerke waren bereits bei 60 Euro angekommen und bei einigen Distributoren sind 640-GByte-Platten auch in etwa zu diesen Konditionen gelistet – jedoch ohne, dass Ware auf Lager wäre.

Die schlechte Verfügbarkeit von 2,5-Zoll-Laufwerken mit 640 GByte lässt den HEK von 60 auf über 90 Euro ansteigen.

Im heise resale Preisradar ist der durchschnittliche Angebotspreis im Onlinehandel für Festplatten und SSDs gegenüber der Vorwoche zwar etwas gestiegen (111,12 Euro brutto), liegt aber im 4-Wochen-Rückblick mit rund sieben Prozent günstiger, als noch Ende April. Die meistgesuchte Harddisk ist in der KW 21 Seagates 2-TByte-Platte Barracuda EcoGreen F4. Das Laufwerk ist ab einem VK von rund 93 Euro erhältlich und stammt eigentlich von Samsung (HD204UI). Damit schreitet der Merger zwischen Seagate und Samsung nun auch in der Namensgebung der Produkte voran. Ebenfalls im Top-10-Ranking vertreten sind die WD20EARX (95,99 Euro) von Western Digital mit zwei TByte sowie die beiden 3-TByte-Drives Seagate Barracuda 7200 3000GB (138,80 Euro) und WD30EZRX (95,99 Euro).

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Bei der Preisbeobachtung unterstützten uns:

Also-Actebis AG
B.com Computer AG
CTT AG
Devil AG
Ingram Micro GmbH

Zuletzt ging die Nachfrage saisonal bedingt etwas zurück. Hier rechnet die Distribution aber mit einer Trendwende. "In den nächsten Wochen erwarten wir eine weiter zunehmende Verbesserung der Verfügbarkeit, die größtenteils die wieder ansteigende Nachfrage decken wird", meint Cornelia Völkl, Teamleader Marketing Components bei Tech Data. "Die Preise bewegen sich in den nächsten Wochen sicherlich leicht nach unten, was jedoch durch die ungünstige Dollar-Entwicklung nivelliert wird."

"Der Handel kann sich auf sehr gute Verfügbarkeiten mit anhaltend fallenden Preisen einstellen", sagt auch Ulf Kilper, Produktmanager im Einkauf bei Devil. "Wir raten Händlern zum tagesaktuellen Einkauf bei schnell liefernden Distributoren." (map)
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