Größter Fall von Softwarepiraterie weltweit

Die BSA hat ihren bisher größten Fall von Softwarepiraterie aufgedeckt: Ein japanisches Unternehmen wurde mit mehr als 1.300 unlizensierten Software-Kopien erwischt.

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Von
  • Marzena Sicking

Der reguläre Einkauf der Software wäre sicher billiger gewesen: Umgerechnet 5,7 Millionen Dollar Schadensersatz muss ein Unternehmen aus Japan jetzt an die Mitglieder der Business Software Alliance (BSA) zahlen. Das ist neuer Rekord. Die Firma, die sich selbst mit Softwareplanung und -produktion beschäftigt, wurde dabei erwischt, dass sie mehr als 1.300 unlizenzierte Kopien von Adobe Photoshop, Microsoft Office und Autodesk Maya im Einsatz hatte. Das ist laut der BSA der bislang größte Fall von Softwarepiraterie weltweit.

Erwischt wurde das Unternehmen mit Sitz in Kanto/Japan allerdings nicht dank intensiver Nachforschungen der Ermittler. Die Firma wurde schlicht und ergreifend "verpfiffen".

Nach einem Hinweis über die BSA-Piraterie-Hotline brachte der anschließende Audit durch die geschädigten BSA-Mitglieder das Ausmaß der unlizenzierten Softwarenutzung zu Tage. Vor Gericht landete der Fall allerdings nicht: Die Beteiligten einigten sich außergerichtlich auf die Schadensersatzsumme von 5,7 Millionen Dollar.

Wie die BSA mitteilt, sei man immer wieder überrascht darüber, wie groß die Zahl der Hinweise gerade auf große Organisationen ist, die in Software-Lizenz-Verstöße verwickelt sind. Der Versuch, über solch unerlaubte Nutzung Geld zu sparen, ist also keinesfalls nur ein Problem von kleinen Unternehmen, die in finanziellen Turbulenzen stecken. Und auch wenn die Statistik die Schwellenländer als die mit der höchsten Piraterie-Rate ausweist, ist das Problem in entwickelten Ländern offensichtlich ebenso relevant. Denn Japan, aus dem der neue größte Fall kommt, zählt eigentlich zu den Nationen mit den niedrigsten Piraterieraten. Genau wie Deutschland. Von hier stammt allerdings auch der bisherige Rekordhalter: 2007 zahlte ein Medienunternehmen für den Gebrauch von unlizenzierter Software 2,5 Millionen Euro an die BSA. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)