Jede fünfte Kommune erhöht die Gewerbesteuer

Nachdem die Gewerbesteuerreform abgelehnt wurde, kommt es für die Unternehmer jetzt noch dicker: In einem Großteil der Kommunen wurde oder wird die Gewerbesteuer 2011 erhöht.

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Von
  • Marzena Sicking

In mittleren und großen Städten Deutschlands hat man offenbar kein Herz für Unternehmer. Zuerst scheiterte die Gewerbesteuerreform, weil sich die Vertreter der Kommunen nicht einigen konnten. Als kleines Trostpflaster und angesichts der guten konjunkturellen Entwicklung haben viele Unternehmer sicherlich erwartet, dass die Gewerbesteuer zumindest in diesem Jahr stabil bleibt. Aber dem ist nicht so: Wie eine aktuelle Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) ergab, hat bundesweit jede fünfte Kommune bereits erhöht oder plant bereits einen entsprechenden Schritt noch in diesem Jahr.

Der aktuellen Umfrage zufolge erhöhen 20 Prozent der großen Gemeinden die Gewerbesteuer, 32 Prozent die Grundsteuer B. Von diesem Ergebnis zeigt sich auch der DIHK überrascht: Eine so starke Anhebung habe es zuletzt 1992/1993 gegeben. So steigen die durchschnittlichen gewogenen Hebesätze von 435 Prozent auf 438 Prozent bei der Gewerbesteuer und von 507 Prozent auf 517 Prozent bei der Grundsteuer. In einzelnen Gemeinden entspreche das Zuwächsen von bis zu 50 Prozentpunkten.

Wie die Umfrage weiter ergab, sind es vor allem die kleineren Gemeinden mit 50.000 bis 100.000 Einwohnern, die ihre Realsteuersätze anheben, während Großstädte mit mehr als 500.000 Einwohnern in diesem Jahr auf eine Anheben meistens tatsächlich verzichten. Wer erfahren möchte, wie es in seiner Gemeinde aussieht - und ob sich eventuell ein Umzug in die Nachbargemeinde lohnt, kann das online überprüfen. Der DIHK hat aktuellen Realsteuer-Hebesätze deutscher Städte über 50.000 Einwohner nach Bundesländern geordnet auf seiner Homepage veröffentlicht.

Wenn Sie wissen wollen, wie hoch Ihre Gewerbesteuerlast konkret ausfällt, können Sie dies ebenfalls online mit Hilfe eines Berechnungsschemas zur Unternehmensteuerreform 2008 herausfinden, das auch die Höhe der Einkommen- beziehungsweise Körperschaftsteuer nach altem oder neuem Recht errechnet. Dieses stellt die IHK Ulm hier zur Verfügung. (masi)