Warum Ihre Mitarbeiter am ehesten kündigen würden

Die Geschäfte laufen wieder gut, die Firmen suchen zum Teil händerringend nach Mitarbeitern. Wenn Sie verhindern wollen, dass Ihre guten Leute zur Konkurrenz abwandern, sollten Sie einige wichtige Punkte beachten.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

"Was wäre für Sie ein Grund, Ihren Arbeitgeber zu wechseln?" Das wollte der international tätige Bürovermieters Regus wissen und führte eine weltweite Online-Befragung durch. Immerhin 15.000 Beschäftigte aus 75 Ländern nahmen an der Studie teil, davon 750 aus Deutschland. Mit zum Teil überraschenden Ergebnissen. Oder hätten Sie gedacht, dass immerhin 36 Prozent der deutschen Teilnehmer angaben, eine fehlende Firmenvision sei für sie ein Anlass, sich einen neuen Arbeitgeber zu suchen? Damit ist dieses Kriterium das am dritthäufigsten genannte.

Überraschend auch: Das Geld spielt als Kündigungsgrund nach den Antworten der Studienteilnehmer zu urteilen keine Rolle (vgl. Tabelle). Interessant aber in diesem Zusammenhang: Nach ihrem größten Wunsch an ihren jetzigen Arbeitgeber setzten die Teilnehmer derselben Studie die Gehaltserhöhung auf Platz 1.

Die Top 10 Kündigungsgründe
Deshalb würden deutsche Arbeitnehmer am ehesten kündigen:
1 48 Prozent Mangelnde Kommunikation und Einbindung durch die Firmenleitung.
2 43 Prozent Mangelnde Aufstiegschancen trotz guter Arbeitsleistungen.
3 36 Prozent Fehlende Firmenvision.
4 30 Prozent Überarbeitung
5 27 Prozent Unfreundliche Kollegen
6 21 Prozent Vorgesetzter heimst das Lob für die eigenen Leistungen ein.
7 19 Prozent Mangelnde administrative Unterstützung.
8 17 Prozent Zu wenig Flexibilität hinsichtlich der Nutzung des Homeoffices.
9 17 Prozent Inkompetente Kollegen
10 11 Prozent Zu langer Arbeitsweg

Einmal mehr bestätigt die Regus-Studie die Bedeutung einer aktiven und umfassenden Kommunikation für die Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter. Eine nicht funktionierende Kommunikation nannten die meisten deutschen Studienteilnehmer als Kündigungsgrund Nummer 1. Auffällig auch, dass gleich zwei Mal die Kollegen als Kündigungsgrund genannt werden: entweder weil sie unfreundlich sind (Mobbinggefahr) oder – interessant! – weil sie inkompetent und faul sind. Für die Vorgesetzten ein wichtiger Hinweis, hier genau hinzuschauen und auf ein funktionierendes Team zu achten.

30 Prozent gaben Überarbeitung als Grund für eine Kündigung an. Zwar der vierthäufigst genannte Grund, steht aber noch hinter der fehlenden Firmenvision. Offensichtlich ist die "Leidensfähigkeit" der Arbeitnehmer in Deutschland doch recht hoch.

In Bezug auf die Wünsche an ihren bestehenden Arbeitgeber wurden hinter dem bereits genannten Wunsch nach einem höheren Gehalt drei zusätzliche Urlaubstage genannt, des weiteren eine Erhöhung der Betriebsrente, flexiblere Arbeitszeiten sowie eine private Krankenversicherung. Stark ausgeprägt ist bei deutschen Arbeitnehmern auch der Wunsch nach einer subventionierten Kinderbetreuung am Arbeitsplatz. Jeder fünfte Teilnehmer aus Deutschland nannte diesen Wunsch, weltweit war es nur jeder Zehnte. (masi)