Wissensmanagement und wie man es erfolgreich einsetzt

Studien und Umfragen bestätigen, dass die meisten Firmen kein Wissensmanagement betreiben: geht der Mitarbeiter, ist auch sein Know-how für immer verloren. Das Sichern dieser Ressource ist aber keine Frage der richtigen Software, sondern vor allem der Unternehmenskultur.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Marzena Sicking

In einer Zeit permanenten Wandels ist Wissen eine überaus wichtige Unternehmensressource, ein Produktionsfaktor und vor allem auch ein strategischer Erfolgsfaktor. Sporadische Weiterbildungsmaßnahmen für die Mitarbeiter reichen daher nicht aus, um dauerhafte Anreize zur Wissensentwicklung zu schaffen, andere Konzepte müssen erstellt werden. Gefragt ist die tägliche, dauerhafte Entwicklung des Wissens. Betreiben Sie deshalb ein effektives Wissensmanagement.

Verstehen Sie, was Wissen ist. Wissen ist die komplexeste Form von Information: Daten werden verarbeitet, gefiltert und systematisiert zu Informationen, und Informationen werden transformiert, abstrahiert und erweitert zu Wissen.

Erkennen Sie die Wissensbasis Ihrer Firma. Wissen verbirgt sich hinter vielem: den einzelnen Mitarbeitern, den Erkenntnissen aus der Entwicklung eines Produktes oder Projektes, bestimmten Marktdaten. Träger des Wissens sind einzelne Personen, Abteilungen sowie das gesamte Unternehmen. Diese Wissensträger bilden in ihrer Gesamtheit die Wissensbasis des Betriebes.

Nutzen Sie die verschiedenen Wissenstypen parallel: Mit dem Wissen bezüglich der Kernkompetenzen erzielt Ihre Firma ihren hauptsächlichen Umsatz. Wissen bezüglich Randgebieten rundet Ihr Angebotsspektrum ab. Spezialwissen schafft die Möglichkeit, überdurchschnittliche Gewinne zu erzielen, denn spezialisierte Mitarbeiter lassen sich zu weitaus höheren Tagessätzen "verkaufen". Betriebswirtschaftliches Managementwissen bezeichnet die Kenntnisse des Marktes, der Personalführung, der Wettbewerber. Dieses Wissen müssen Sie in Ihre strategische Planung einbeziehen, damit Entscheidungen schneller und flexibler gefällt werden können.

Beachten Sie: Wissen ist volatil, also Schwankungen unterworfen. Sie können Wissen hinzugewinnen, indem Sie neue Mitarbeiter einstellen, externe Berater konsultieren oder auslagerungsfähige Dienstleistungen outsourcen. Wissen kann aber auch verloren gehen, etwa wenn einzelne Wissensträger oder ganze Teams – durch Kündigung oder Abwerbung durch die Konkurrenz – aus dem Unternehmen ausscheiden. Deshalb ist es so wichtig, eine zentrale "Erfassung" dieses Wissens zu organisieren.

Setzen Sie die drei Wissenskategorien gezielt ein:

Know-how bedeutet "Doing things right". Hier geht es darum, die laufenden Geschäftsprozesse zu beherrschen und zu wissen, "Wie" und "Womit" die Arbeitsaufgaben erfüllt werden. Dieses Wissen lässt sich mit den Maßnahmen der Personalentwicklung nutzen.

Know-what ist das Wissen um die richtige Aufgabenstellung, also "Doing right things". Es greift tiefer als das reine Know-how, denn es tangiert auch das "Was", das heißt die angestrebten Ziele, die zu erfüllenden Aufgaben und die zu deckenden Kundenbedürfnisse. Als Managementinstrument kommt das Marketing in Betracht.

Im Know-why sind die Kernbedürfnisse der Kunden und die Ursache-Wirkungs-Beziehungen der Befriedigung dieser Bedürfnisse verankert. Es ist dem Know-how und dem Know-what übergeordnet. Als "tiefes" Wissen ermöglicht es proaktives Handeln. Das heißt: Das Unternehmen wird in die Lage versetzt, aus den vermuteten Bedürfnissen reale Kundenwünsche zu formulieren. Geeignete Managementinstrumente sind beispielsweise die Szenariotechnik oder die Expertenbefragung.

Fazit: Setzen Sie dieses Wissen gezielt ein. Sie steigern auf diese Weise die Leistungsfähigkeit Ihrer Firma und erhöhen die Qualität Ihrer Produkte und Dienstleistungen. (masi)