Snapchat-Personalabteilung reingelegt: BetrĂĽger gibt sich als Firmenchef aus

Eine E-Mail vom Chef ist ernst zu nehmen, man macht am besten schnell, was er sagt. Das machen sich Betrüger immer häufiger für Phishing-Angriffe zu nutze.

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Snapchat

(Bild: dpa, Jens BĂĽttner)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Fabian A. Scherschel

Die Personalabteilung von Snapchat hat Mitarbeiterdaten an einen unbekannten Angreifer verschickt, der sich als Firmenchef Evan Spiegel ausgegeben hatte. Ein Mitarbeiter in der Personalabteilung hatte nicht erkannt, dass es sich bei der Mail von einer externen Adresse um eine Fälschung handelte. Solche gezielten Phishing-Angriffe mit plausiblen Absendern innerhalb der eigenen Firma häufen sich in jüngster Zeit. Oft sind hochrangige Mitarbeiter das Ziel. In diesem Fall verschaffte der Chef als Absender der Mail wohl die nötige Dringlichkeit.

Der Angreifer hat nach Angaben von Snapchat Gehaltsabrechnungen angefordert und bekommen. Die Firma bedauere den Vorfall und habe den Phishing-Angriff noch am selben Tag an das FBI gemeldet. Die betroffenen Mitarbeiter wurden informiert und bekommen von der Firma zwei Jahre lang eine Versicherung gegen Identitätsdiebstahl bezahlt.

Der Messaging-Dienst Snapchat vermarktet sich vor allem damit, dass über die App versendete Nachrichten, Fotos und Videos nur kurz sichtbar sind und danach gelöscht werden. Das scheint den Dienst zu einem beliebten Ziel zu machen. In der Vergangenheit war Snapchat immer wieder Hackerangriffen zum Opfer gefallen. Ende 2013 waren die Daten von mehreren Millionen Snapchat-Nutzern im Netz aufgetaucht, ein paar Monate später hatten unbekannte hunderttausende vermeintlich schon gelöschte private Fotos veröffentlicht. (fab)