Viagra-Spammer zu 30 Jahren Knast verurteilt

Das U.S-Destrict-Gericht Minnesota verurteilt international bekannten Spammer wegen illegalen Arzneimittelhandels, Mordkomplotts und anderer Vergehen

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Von
  • Andreas Stiller

U.S.-District-Richter Michael J. Davis vom District-Gericht Minnesota hat eine drakonische Strafe gegen den international bekannten Viagra-Spammer Christopher Smith (27) verhängt: 30 Jahre Gefängnis. Das berichtete die englischsprachige Website von Heise-Security unter Berufung auf einen Bericht in der in Minneapolis herauskommenden StarTribune. Smith, der in der Community vor allem unter seinem Codenamen "Rizler" bekannt ist, soll seit 2002 mit massenhafter Spam-Mail aktiv sein, so verschickte er 2003 1,13 Milliarden Spam-Emails an AOL-Kunden. Im Jahre 2004 gründetet er eine Internet-Apotheke, die illegal verschreibungspflichtige Medikamente vertrieb. Diese musste er auf richterlichen Beschluss 2005 schließen, er flüchtete aber in die Dominikanische Republik, von wo aus er seine Web-Pharmazie weiter betrieb.

Im September wurde er dann verhaftet und jetzt zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt. Und obwohl er das "Verdienst" hat, dass seine Spam-Tätigkeit erheblich zur Verabschiedung des Anti-Spam-Gesetzes (CAN-Spam Act) beigetragen hat, wurde er nicht wegen Spammings verurteilt, sondern wegen insgesamt neun anderer Vergehen: neben dem illegalen Arzneimittelhandel, mit dem er insgesamt 24 Millionen Dollar eingenommen haben soll, befinden sich darunter auch Fahrerflucht und sogar ein Mordkomplott gegen seine Frau und deren Freund. Vor allem die letztere Anschuldigung dürfte das Strafmaß in diese Höhe getrieben haben. (as)