Fotojournalismus
Geschichten in Bildern erzählen
Geschichten in Bildern erzählen ist eine spannende Aufgabe, die auch mit geringem technischem Aufwand vor der eigenen Haustür gelingt – wenn man neugierig auf seine Umgebung ist und den Mut hat, auf Menschen zuzugehen. Wer einige einfache Regeln beachtet, kann eintauchen in fremde Welten, die anderen verschlossen bleiben – spätere Veröffentlichung nicht ausgeschlossen.
Kaum eine andere Fotosparte bietet so vielfältige Möglichkeiten, unterschiedliche Menschen und ihre Lebenswirklichkeiten zu erfahren: Seien es deutsche Provinzpolitiker, indische Rikscha-Puller, Arbeiter auf einer Ölbohrinsel oder Landärzte auf der Schwäbischen Alb, Fotojournalisten tauchen ein in fremde Welten und erleben so Dinge, die Normalsterbliche nur aus der Zeitung kennenlernen.
Dabei ist die Reportagefotografie nicht nur ein Feld für Berufsfotografen, sondern auch für diejenigen, die ihren Lebensunterhalt nicht mit Fotografie bestreiten. Jeder, der Spaß am Bildermachen hat und neugierig ist auf andere Menschen, findet hier ein attraktives Betätigungsfeld. Statt einfach nur nette Einzelbilder zu machen, kann die selbstgestellte Aufgabe auch lauten, eine Geschichte zu fotografieren, die ein Ereignis aus verschiedenen Perspektiven in all ihren Facetten zeigt. Denn jeder kann Reportagen fotografieren.
So banal es klingt, so einfach ist es: Themen für Geschichten finden sich überall. Wer Augen und Ohren offen hält, findet Inspiration für seine Reportagen morgens im Gespräch mit dem Nachbarn beim Bäcker oder beim Blättern in der Lokalzeitung. Dabei bedarf es nicht der Empfehlungsschreiben renommierter Redaktionen, um Zugang zu fremden Lebenswelten zu bekommen. Wer freundlich fragt und ehrliches Interesse zeigt, dem öffnen sich Türen, hinter denen sich bis dahin unerreichbare und unbekannte Welten verbergen. Wer offen auf seine Mitmenschen zugeht und Interesse an ihrer Arbeit zeigt, kommt zu Geschichten, die für andere unerreichbar sind.