c't Digitale Fotografie - Sommer-Spezial 2018
S. 124
Architekturfotos nachbearbeiten

Architekturfotos nachbearbeiten

Architektur – ob traditionell oder modern, ob Gebäude in ganzer Größe oder geometrische Details – erfordert je nach Aufnahmesituation eine mehr oder weniger aufwendige Bildbearbeitung. Die folgenden Rezepte enthalten die wichtigsten Einzelschritte bis hin zu der finalen Entscheidung, ob Sie das Bild in Farbe oder Schwarzweiß präsentieren möchten.

Blickwinkel und Perspektive

Den meisten Architekturfotografien ist die Froschperspektive gemeinsam – nur selten kann man von einem erhöhten Kamerastandpunkt fotografieren. Zudem verfügt kaum ein Fotograf über ein Tilt-Shift-Objektiv, das die stürzenden Linien bereits bei der Aufnahme entzerren könnte. Durch den Kamerastandpunkt ergibt sich somit häufig eine Verzerrung der vertikalen und horizontalen Linien, sofern die optische Achse nicht genau mittig im Motiv liegt. Diese Perspektivfehler können Sie bereits in der Bildentwicklung in Lightroom oder Camera Raw korrigieren. Vergessen Sie außerdem nicht, die Objektivkorrektur zu aktivieren, die objektivbedingte Verzeichnungen berichtigt.

1 Zum Freistellen-Werkzeug in Lightroom gehört das Gerade-ausrichten-Werkzeug. Mit diesem justieren Sie die Horizontlinien, um den Eindruck stürzender Linien im Bild zu korrigieren. Ein ähnliches Wasserwaagen-Symbol finden Sie auch in der Werkzeugleiste von Camera Raw. Ziehen Sie einfach über eine Bildlinie, um sie in die Horizontale oder Vertikale zu zwingen. Manchmal reicht auch schon die Auto-Schaltfläche, um das Bild automatisch auszurichten.