c't Digitale Fotografie - Sommer-Spezial 2018
S. 52
Speedlights
Aufmacherbild

Studioblitze durch Speedlights ersetzen

Speedlights sind auch bei aufwändigeren Fotoshootings sehr gut zu gebrauchen. Sie haben sogar einige handfeste Vorteile gegenüber den größeren Studioblitzen.

Ein starker Aufsteckblitz (Speedlight) wiegt nur rund 500 Gramm mitsamt Akkus. Dagegen bringt selbst ein kleiner, schlanker Porty mehrere Kilogramm auf die Waage. Wer viel reist, der weiß daher Speedlights zu schätzen. Schon allein deswegen, weil bei vielen Fluggesellschaften Übergepäck teuer ist. Weiterhin sind Lichtaufbauten mit modernen, vollintegrierten Portys wie dem Jinbei 600 oder dem Profoto B1 kopflastig und kippen leicht. Wer drei Speedlights anstatt eines Portys mitnimmt, der kann auch skalieren und die Geräte parallel oder auch getrennt voneinander, zum Beispiel als Kreuzlicht, einsetzen. Profoto verspricht mit den zwei Blitzköpfen des B2-Systems einen ähnlichen Vorteil, aber der externe Akkupack und die zwei Kabel sind dann doch störend. Auch an Intelligenz sind moderne Speedlights wie das Canon Speedlight 600EX-RT kaum zu übertreffen: TTL, HSS, integrierte Funkübertragung, Strobo-Funktion und FEL sucht man bei den großen Blitzen meist vergeblich.

Ein Vergleich der Blitzenergie

Aufsteckblitze sind normalerweise mit Studioblitzen in Sachen Blitzenergie nicht gut zu vergleichen, da das Abstrahlverhalten zu unterschiedlich ist. Studioblitze und Portys strahlen nahezu nach allen Seiten ab, wohingegen Speedlights intern einen festen Reflektor verbaut haben, der das Licht stark bündelt. Man kann die zwei Gerätetypen aber dennoch in Beziehung setzen. Zum einen kann man die Kapazität des Ladekondensators ablesen und die Ladespannung messen, zum anderen – und diesen Weg bin ich gegangen – kann man auch einfach die Blitzröhre eines Aufsteckblitzes „hochbocken“ und ihn somit in der Abstrahlcharakteristik dem Studioblitz annähern.