c't Fotografie 4/2019
S. 54
Test
Telezoom-Objektive
Aufmacherbild

Test: Telezoom-Objektive

Formatfüllende Aufnahmen scheuer Tiere sind mit herkömmlichen Standardzooms meist nicht möglich. Naturfotografen greifen deshalb besser zu den 100-400-Millimeter-Zooms. Die lichtstarken Modelle liegen preislich allerdings auf Gebrauchtwagenniveau. Grund genug, sich die günstigen, lichtschwächeren Varianten einmal genauer anzuschauen.

Tierfotografen kennen das Dilemma: Für schöne Aufnahmen muss man zwingend die Fluchtdistanz einhalten oder sich so tarnen, dass man von den Tieren nicht mehr wahrgenommen wird (siehe „Getarnt fotografieren“, c’t Fotografie 6/18, S. 144). Die individuelle Fluchtdistanz ist häufig groß, sodass man um lange Brennweiten nicht herum kommt. Je nach Modell belasten diese Teleobjektive aber das Budget über das Maß hinaus, das für Hobbyfotografen noch bezahlbar ist. So kosten etwa die lichtstarken Festbrennweiten von Canon und Nikon deutlich über 10 000 Euro.

Anders die Kandidaten unseres Testfelds: Hier geht es bereits ab 660 Euro los, besonders günstig sind dabei die Fremdhersteller. Die Optiken der Kamerahersteller Canon und Nikon liegen bei um die 2000 Euro.

Mit einem Brennweitenbereich zwischen 80 und 400 Millimetern, agieren die Zooms als Allrounder im Bereich Tierfotografie, Sport und Porträt. Abstriche bei der Lichtstärke müssen in der Praxis gegebenenfalls durch höhere ISO-Empfindlichkeiten ausgeglichen werden. Damit eignen sich unsere Testkandidaten eher für den Einsatz bei Sonnenschein im Freien und weniger in eher schlecht beleuchteten Umgebungen wie Sporthallen oder Indoor-Zoos.