c't Fotografie 3/2021
S. 160
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Expedition Arktis

Die größte Forschungsreise aller Zeiten

Die Arktis ist das Zentrum des Klimawandels. Keine andere Region unseres Planeten erwärmt sich so schnell. Wo es in den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts im Winter nur Eis und Schnee gab, zeigen sich heute Wasser und Wellen. Der Expeditionsleiter Markus Rex berichtet von Ausflügen auf Booten im Norden Norwegens, wo man damals noch auf ­Skiern unterwegs war. Seit Mitte der 1990er-Jahre ist die Temperatur in den Wintermonaten um etwa drei Grad Celsius pro Jahrzehnt gestiegen.

Hochempfindliche Messgeräte sind also nicht nötig, um den Nachweis des Klima­wandels zu erbringen. Um aus dieser Erkenntnis aber evidenzbasierte Entscheidungen abzuleiten, braucht es eine wissenschaftliche Grundlage, die mehr als nur das Augenscheinliche erfasst. Mit dem Forschungsauftrag, diese zu schaffen, haben sich im Rahmen der MOSAiC-Expedition etwa 500 Forscher aus zwanzig Nationen auf den Weg gemacht, die Arktis im Jahresverlauf zu untersuchen. Der deutsche Eisbrecher Polarstern ließ sich dabei einfrieren und driftete vom Herbst 2019 bis Herbst 2020 durch das Nordpolarmeer. Unterstützt wurde die Polarstern bei ihrer Mission von fünf Eisbrechern, Hubschraubern und Flugzeugen, die das Forschungsschiff versorgten.

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Der Pott

Industriekultur im Ruhrgebiet

Aufgrund der Montanindustrien entwickelte sich im Ruhrpott nicht nur ein großer Ballungsraum, sondern auch eine einzigartige Kulturlandschaft. Viele tausend Menschen fanden dort Arbeit. Erhalten blieben beeindruckende Monumente deutscher Indus­trie­geschichte. Im Verlauf des Bildbandes erforscht der Leser die Industriekultur des Ruhrgebiets von Westen nach Osten und besucht alle bedeutenden Zechen, Hütten und Folgeindustrien. Das Inhaltsverzeichnis zeigt anhand einer Karte, wo sich die einzelnen Standorte befinden, und bietet gleich zu Beginn eine gute Orientierung.

Im Bildband Der Pott präsentieren der Foto­graf Achim Bednorz und der Autor Walter Buschmann eine gelungene und sehr umfassende fotografische Dokumentation des Ruhrgebiets aus heutiger Perspektive. Buschmann arbeitete 35 Jahre als Landesdenkmalpfleger im Ruhrgebiet und bringt eine große Expertise mit. In kurzen Texten, verfasst in Deutsch, Englisch und Französisch, erfährt der Leser viel über die Geschichte einzelner Städte, wie Duisburg und Essen, sowie über die bekannten Industrieimperien, beispielsweise von Thyssen und Krupp. Die Texte sind kurz gehalten, aber dennoch informativ. Neben den Aufnahmen des heutigen Ruhrgebiets mit aktiver, erhaltener und brach liegender Industrie sind alte Karten und Fotos eingestreut, die einen Einblick in vergangene Zeiten geben.