Buchkritiken
Expedition Arktis
Die größte Forschungsreise aller Zeiten
Die Arktis ist das Zentrum des Klimawandels. Keine andere Region unseres Planeten erwärmt sich so schnell. Wo es in den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts im Winter nur Eis und Schnee gab, zeigen sich heute Wasser und Wellen. Der Expeditionsleiter Markus Rex berichtet von Ausflügen auf Booten im Norden Norwegens, wo man damals noch auf Skiern unterwegs war. Seit Mitte der 1990er-Jahre ist die Temperatur in den Wintermonaten um etwa drei Grad Celsius pro Jahrzehnt gestiegen.
Hochempfindliche Messgeräte sind also nicht nötig, um den Nachweis des Klimawandels zu erbringen. Um aus dieser Erkenntnis aber evidenzbasierte Entscheidungen abzuleiten, braucht es eine wissenschaftliche Grundlage, die mehr als nur das Augenscheinliche erfasst. Mit dem Forschungsauftrag, diese zu schaffen, haben sich im Rahmen der MOSAiC-Expedition etwa 500 Forscher aus zwanzig Nationen auf den Weg gemacht, die Arktis im Jahresverlauf zu untersuchen. Der deutsche Eisbrecher Polarstern ließ sich dabei einfrieren und driftete vom Herbst 2019 bis Herbst 2020 durch das Nordpolarmeer. Unterstützt wurde die Polarstern bei ihrer Mission von fünf Eisbrechern, Hubschraubern und Flugzeugen, die das Forschungsschiff versorgten.