c't Fotografie Winter-Spezial 8/2021
S. 140
Fotografie
Naturfotografie in den Rheinauen
Alle Fotos: Arno Helfer
Arno Helfer

Die Rheinauen

Auf Fotoexkursion im deutschen Urwald

Im Grenzgebiet zwischen Baden-Württemberg und Frankreich liegt eines der bedeutendsten Naturschutzgebiete Mitteleuropas – die Rheinauen. Die vielfältige Natur bietet zu jeder Jahreszeit eine Fülle an Motiven. Naturfotograf Arno Helfer führt Sie durch die Auenwälder und Wasserarme am Rhein.

Für Naturfotografen wie mich, die ihre freie Zeit gerne draußen verbringen, bieten die Feuchtgebiete der rheinischen Auenwälder einen wahren Schatz an Motiven. Manche bekommen Fotografen nur selten vor die Kamera, denn viele geschützte Tiere und Pflanzen findet man nur noch in wenigen Regionen Deutschlands. Einige der wertvollen, artenreichen Naturräume gehören seit 2001 zum Natura-2000-Netz der europäischen Schutzgebiete. Die grenzüberschreitende Region Oberrhein / Rhin supérieur trägt außerdem das Prädikat „Ramsar-Gebiet“. Diese UNESCO-Konvention zeichnet Feuchtgebiete von weltweiter Bedeutung aus. Dazu zählen unter anderem das Wattenmeer, die Everglades oder das berühmte Okavango Delta. Heute findet man die Auen nur noch in begrenzten Rheinabschnitten. Ab 1817 wurde der Rhein nach und nach begradigt und dadurch von seinen Auen abgetrennt. Die ursprünglichen Auen, die von der Dynamik zwischen Niedrig- und Hochwasser leben, veränderten ihren Charakter oder verschwanden ganz. Von Basel bis Iffezheim bei Rheinkilometer 334 regulieren große Staustufen den Fluss. Ab Ludwigshafen hat die Industrie weite Uferteile fest im Griff, auch hier gibt es keinen Auwald mehr. Doch zwischen Taubergießen und der Rheininsel Ketsch südlich von Mannheim / Ludwigshafen kann der Rhein über die Ufer treten und seine Auen regelmäßig überschwemmen. In dieses wilde Paradies möchte ich Sie auf den nächsten Seiten mitnehmen.