Epsons Datenbrille BT-300: kleiner, leichter, farbkräftiger
Epson geht mit seiner Moverio-Datenbrille in die dritte Runde. Das japanische Unternehmen präsentierte auf der IFA mit der BT-300 eine gegenüber den beiden Vorgängermodellen stark verkleinerte Brillenvariante. Am technischen Konzept hat sich nichts geändert: Es handelt sich bei der Brille quasi um ein Android-Smartphone zum Auf-den-Kopf-setzen – allerdings ohne SIM-Karte. Nach dem Einschalten wird man von einem klassischen Android-Desktop begrüßt, über den man mit einer angekabelten Touch-Fernbedienung navigiert.
Das Bedienkästchen enthält die eigentliche Technik: Ein Atom-x5-Quad-Core-SoC mit 1,44 GHz und 2 GByte RAM, auf dem Android 5.1 läuft. Eingebaut sind 16 GByte Flash-Speicher, den man per MicroSD-Karte erweitern kann, sowie ein GPS-Modul. Kompass, Gyroskop und Beschleunigungssensor stecken sowohl im Kästchen als auch der Brille selbst, die zudem eine 5-Megapixel-Kamera und ein Mikrofon hat. Der Akku soll sechs Stunden lang durchhalten.
Wichtigste Neuerung neben den kleineren Abmessungen sind die beiden OLED-Displays, die jeweils 1280 × 720 Bildpunkte zeigen; in den Vorgängermodellen steckten noch LC-Displays. Dank der voneinander unabhängigen Bildschirme lassen sich auch stereoskopische Inhalte darstellen. Trotz der vergleichsweise niedrigen Auflösung wirkt das Bild scharf und – im Vergleich zu den Vorgängern – sehr farb- und kontraststark. Dass die niedrige Auflösung nicht nervt, liegt am sehr kleinen Sichtwinkel von 23 Grad (laut Epson). Zum Vergleich: VR-Brillen wie die HTC Vive bieten über 100 Grad, Microsofts Hololens geschätzte 30 bis 40 Grad. Die Epson Moverio BT-300 soll im November für 850 Euro in den Handel kommen. Wenn man die Brille auf der Epson-Website vorbestellt, kostet sie 800 Euro. (jkj@ct.de)