c't 23/2017
S. 64
Test
3D-Drucker
Aufmacherbild

Edeltüftelei

3D-Drucker Renkforce RF500 von Conrad

Der Elektronik-Versender Conrad hat mittlerweile schon vier selbst entwickelte 3D-Drucker im Sortiment. Das Modell RF500 ist das jüngste und zweitteuerste in der Renkforce-Serie. Dafür ist er sehr präzise und erweiterbar.

Den RF500 bietet Conrad in drei Varianten an, die zwischen 700 und 1000 Euro kosten: als Bausatz mit offenem Profil und dem Namenszusatz „Maker“ für 700 Euro, ebenfalls als Bausatz, aber mit Blechgehäuse wie auf dem Foto zu sehen für 815 Euro sowie als Fertiggerät, wie von uns getestet. Im Preis für die Bausätze ist kein beheizbares Druckbett enthalten, das kann man für 140 Euro zukaufen. Für die Maker-Version bietet Conrad die Blecheinkleidung für 120 Euro an. Alternativ gibt es eine sogenannte Z-Raumerweiterung, mit der sich die Bauhöhe für Objekte von maximal 17 auf 50 Zentimeter vergrößert. Sie kostet allein 400 Euro, weil nicht nur diverse Streben des Gehäuses, sondern natürlich auch die Gewindespindel und die beiden Linearführungen für den Z-Achsen-Vorschub ausgetauscht werden müssen. Fragt sich, warum Conrad nicht gleich einen kompletten Bausatz in der höheren Variante anbietet. Misslich auch, dass Conrad kaum Ersatzteile für den RF500 im Sortiment hat, insbesondere Druckdüse und Extruder fehlen.

Auf dem Drucktisch aus Aluminium haftet die erste Druckschicht auch in der beheizten Variante nicht. Ohne Einsatz eines Klebestifts oder einer anderen Oberfläche wie Klebeband, Haftfolie oder Glasplatte geht nichts. Die Heizplatte ist zudem nicht sehr leistungsfähig: Das Aufheizen von 22 Grad Zimmertemperatur auf 60 Grad dauerte über zweieinhalb Minuten. Bis der Extruder seine Arbeitstemperatur erreicht hat, vergeht noch mal so viel Zeit. Da Drucker mit G-Code-Steuerung wie der RF500 nicht beide Einheiten gleichzeitig aufheizen können, dauert es also über fünf Minuten, bis der eigentliche Druckvorgang beginnt. Dabei ist der RF500 dann auch nicht der Flotteste: Etwa 45 Minuten benötigt er für das c’t-Logo. Ein RF1000 etwa schafft das in weniger als einer halben Stunde.