c't 4/2017
S. 68
Praxis
Android ohne Google
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Android ohne Google

Google-Apps und -Dienste Schritt für Schritt einschränken

Google weiß mehr über Android-Nutzer als jede Behörde und jedes andere Unternehmen. Wenn Sie Ihre Daten lieber für sich behalten wollen, kappen Sie die Verbindungen zur Google-Cloud mit simplen Einstellungen.

Android geht auch ohne Google. Und es gibt mehr als genügend Gründe dafür, Apps und Dienste des allgegenwärtigen Konzerns von Ihrem Smartphone zu schmeißen. Erstens schonen Sie den Akku und das Datenvolumen, wenn Ihr Gerät weniger Bits mit Googles Servern austauscht. Zweitens sehen App-Listen und Kontextmenüs übersichtlicher aus, wenn Sie überflüssige Anwendungen entfernen. Drittens, und das dürfte für viele entscheidend sein, verhindern Sie, dass Google ein Profil Ihrer persönlichen Daten, Interessen und Aktivitäten anlegt. Damit stellen Sie sicher, dass niemand diese Daten missbrauchen kann, zum Beispiel, falls Ihr Account oder sogar die gesamte Google-Cloud gehackt wird.

Egal, aus welchem dieser Gründe: Jedes Android-System können Sie so konfigurieren, dass kaum noch Daten an Google fließen. Die Frage ist nur, wie viel Aufwand Sie bei der Einrichtung betreiben und welche Komfortverluste Sie dauerhaft in Kauf nehmen wollen. Im Folgenden fangen wir mit einfachen Dingen an und steigern dann Schritt für Schritt. Sie können alle Maßnahmen aus diesem Artikel schnell wieder rückgängig machen.

Bevor Sie sich Ihr Handy schnappen und die Einstellungen durchpflügen, sollten Sie noch schnell einen Blick auf myactivity.google.com werfen. Dort sehen Sie, welche Daten Google in Ihrem Konto bislang gesammelt hat. Die Übersicht hilft Ihnen bei der Entscheidung, was Sie verändern wollen.

Standardmäßig speichert Google jedenfalls erstaunlich viel von dem, was Sie auf Ihrem Android-Gerät tun, zum Beispiel minutiös, wonach Sie gesucht haben, welche Suchergebnisse Sie angetippt haben, welche Apps Sie verwendet haben. Ihre Gespräche mit dem Google-Assistenten sind dort als Audiodatei zu finden. Hinzu kommt der Standortverlauf, ein präzises Bewegungsprofil. Aus solchen Daten kann man schnell auf Ihren Wohnort, Ihren Arbeitgeber, Ihre politischen Ansichten, Ihre Konsumvorlieben und Ähnliches schließen.

Video: Nachgehakt

Im Folgenden beziehen wir uns auf die Menüstruktur der Standard-Oberfläche von Android. Da einige Smartphone-Hersteller von dieser Struktur abweichen, kann es sein, dass die beschriebenen Menüpunkte bei Ihnen in Untermenüs versteckt sind oder an anderer Stelle auftauchen.

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