c't 17/2020
S. 41
Aktuell
Corona-Verfolgung in Restaurants
Bild: TCecilia Fabiano/LaPresse/AP/dpa

Papier statt QR-Code

Warum die elektronische Sammlung von Kundendaten in Restaurants zum Chaos führt

Restaurantbesucher müssen ihre Kontaktdaten auf Zetteln hinterlegen. Findige Entwickler wollen das per App vereinfachen. Doch Gesundheitsämter und Datenschützer warnen vor Problemen.

Von Eva-Maria Weiß

Kaum gibt es die Pflicht für Gastronomen, Kontaktdaten ihrer Gäste zu erfassen, schreit es aus dem Entwickler-­Wald: There’s an App for that! Doch es ist nicht bloß eine App, es sind zahlreiche Versuche, technisch besonders einfache Lösungen zu finden. Doch die Gesundheitsämter sind darauf gar nicht ausgerichtet und die niedersächsische Datenschutzbeauftragte Barbara Thiel sieht mehr Risiken als Vorteile.

Zu den Daten, die Restaurantinhaber, aber auch Massagepraxen und andere Betriebe sammeln müssen, gehören der Name des Gastes, der Zeitpunkt des Betretens und Verlassens der Einrichtung sowie die Telefonnummer oder Adresse. Gibt ein Infizierter an, in einem Restaurant gewesen zu sein, fordert das Gesundheitsamt die Daten der Gäste an, die zur selben Zeit dort speisten. Weil Gesundheitsämter wie in der Region Hannover oft keinerlei Schnittstellen zum elektronischen Datenabgleich vorsehen, sammeln sie die Informationen in der Regel auf Papier ein. Etwaige Infektionsketten sollen so nachvollzogen und unterbrochen werden.

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